Mit Anglerfisch, Seeteufel, Mönchsfisch, Baudroie, oder Lotte trägt dieses Ungetüm des Meeres viele Namen. Manche nennen ihn auch die „Zwiebel des Meeres“, da der Seeteufel sieben Hautschichten trägt, die ihn vor kalten Temperaturen in der tiefen See schützen. Das ist für diesen Anglerfisch natürlich sehr praktisch. So kann er sich so in Tiefen von 20 bis zu 1000 Metern begeben. Sein hauptsächliches Verbreitungsgebiet ist der nördliche Atlantik von der Küste Marokkos bis nach Norwegen und der Südküste Islands.
Der Anglerfisch – Merkmale und Aussehen
Der Name „Seeteufel“ klingt für den furchteinflößenden Fisch einleuchtend. Als Anglerfisch bezeichnet man ihn aufgrund seiner Vorgehensweise des Beutefangs, die sich auch in seinem Aussehen zeigt. Denn am ersten Strahl seiner vorderen Rückenflosse trägt er an der Spitze ein Hautläppchen (Lockangel), das in der dunklen Tiefsee kleinere Beutefische neugierig macht und anlockt.
Der Anglerfisch gehört zu der Ordnung der Armflosser und wird etwa 10 bis 15 Jahre alt. Er wird mit einer relativ flachen, zum Ende stark verjüngenden Körperform bis zu zwei Meter lang. Die Durchschnittslänge liegt aber bei etwa einem Meter. Ein großer Fisch bringt bis zu 60 Kilo auf de Wage. Der Kopf des Fisches ist im Vergleich zum Körper riesig. Er entspricht fast der Hälfte der Körperlänge und das riesige Maul ist mit mehreren Reihen an spitzen, nach innen gerichteten, Zähnen ausgestattet. So entkommt nichts, was einmal im Maul des Anglerfisches ist.

Bild: J. Scholz
Von oben betrachtet ist die starke Verjüngung des Körpers und die gewaltige Größe des Kopfes nicht zu übersehen.
Seine Augen sind recht klein und befinden sich oben auf dem Kopf, welcher mit kleinen Dornen übersät ist. Schuppen trägt er nicht und bei einem weißlichen Bauch ist die Grundfärbung seines Rückens braun. Doch ähnlich wie eine Scholle kann er seine Färbung teils dem Untergrund anpassen und sein gesamter Körper ist mit unregelmäßigen dunklen Flecken bedeckt. Der Anglerfisch ist durch sein Aussehen bestens an das Leben am Boden angepasst. Durch viele kleine Hautanhängsel an seinen Körperseiten und seiner Farbanpassung an den Untergrund, sieht der Seeteufel wie ein mit Algen bewachsener Stein aus. Quelle: fischlexicon.eu
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Jagdverhalten, Nahrung und Fortpflanzung
In der Regel liegen Seeteufel am Boden, bis zur Hälfte in das Sediment eingegraben und lauert dort auf Beute. Wie schon erwähnt, bezeichnet man den Seeteufel aufgrund seiner Lockangel, am Ende des vordersten Strahls seiner ersten Rückenflosse als Anglerfisch. Dieses angelähnliche Organ bewegt der Seeteufel vor dem Maul hin und her und erzeugt so kleine Druckwellen. So lockt er seine Beutefische an sich heran, die selber auch von kleinen Beutefischen ausgehen. Dann braucht er sein riesiges Maul nur öffnen und die Beutefische werden eingesaugt. Mit diesem Maul kann er Fische verschlingen, die fast so groß sind wie er selbst.
Die Nahrung des Anglerfisches besteht hauptsächlich aus Congeraalen, Knurrhähnen, Rochen und weiteren Bodennah lebenden Fischen. Aber seine Speisekarte ist groß und er ist nicht wählerisch.

Bild: E. Hartwich
Durch viele kleine Hautanhängsel auf seinem Körper und seiner Farbanpassung an den Untergrund, sieht der Seeteufel, eingegraben am Grund, wie ein mit Algen bewachsener Stein aus.
Die Laichzeit des Seeteufels beginnt im April und endet im Juni. Während dieser Zeit können Seeteufel auch in Tiefen von bis zu 1.800 Meter hinabschwimmen. Die Tiere werden im Alter von ca. 6 Jahren geschlechtsreif. Dabei haben Männchen eine Länge von 40 Zentimetern und Weibchen eine von 70. Sein Laichgebiet liegt vorwiegend in Gewässern nördlich, westlich und südlich Großbritanniens in gut 400 Meter Tiefe.
Dort laicht ein Tier etwa 1 Million Eier ab. Diese sind in ein acht bis zehn Meter langes, etwa 30 Zentimeter breites violettes Schleimband eingebettet. Diese Laichmasse treibt während ihrer Entwicklung frei im Wasser. Durch die Strömung wird der Laich voneinander getrennt und weit verteilt. Die Larven der Seeteufel leben bis zu einer Länge von 6-8 Zentimeter im offenen Meer und gehen dann im flacheren Wasser zum Leben am Boden über. Mit zunehmendem Alter begeben sie sich dann auch in die größeren Tiefen.
Anglerfisch als Fang und Speisefisch
Hauptsächlich wird der Seeteufel im Nordostatlantik gefangen. Das aber in den allermeisten Fällen mit Glück und nicht gezielt. Denn das gezielte befischen dieses Fischen ist durch die hohen Tiefen als Lebensraum und vor allem durch das passive Jagdverhalten kaum möglich. Man muss dem Fisch den Köder schon genau vor das Maul halten, um ihn an die Angel zu bekommen.
Sollten Sie aber trotzdem auf den Seeteufel angeln, suchen Sie am besten nach Sandflächen in hohen Tiefen. Der Köder sollte dann mit der Rute über die Sandfläche geschliffen werden. Als Köder kommen Pilker, Fischfetzen, oder Gummifische am Jigkopf infrage. Wie gesagt, der Anglerfisch ist nicht sehr wählerisch. Allerdings bringt diese Angelei eine hohe Hängergefahr mit sich man muss immer noch das Glück haben den Anglerfisch auf der Sandfläche zu treffen. Industriell wird der Seeteufel mit Schleppnetzen gefangen, aber auch hier in der Regel als Beifang.

Bild: R. Korn
Der gezielte Fang eines Seeteufels gilt als nahezu unmöglich. Kutter&Küste-Chefredakteur Rainer Korn weiß allerdings, wie man die Chancen maximiert.
Dass dieser Fisch so schwer zu fangen ist, erklärt auch seine hohen Preis als Speisefisch. Dazu ist er auf dem Teller auch sehr beliebt. Der Fisch trägt ein mageres, festes und sehr aromatisches Fleisch. Nach dem Kauf oder Fang sollte man ihn möglichst schnell zubereiten, da sein Fleisch schnell verdirbt. Das Filetieren gestaltet sich recht einfach, da der Anglerfisch bis auf die Wirbelsäule grätenfrei ist. Im Grunde muss man nur die Flossen abschneiden, Hautschichten entfernen und entlang der Mittelgräte ein rechtes und ein linken Filet rausschneiden.
Das Fleisch lässt sich grillen, braten, dünsten, oder in einem Sud garen. Aber das Fleisch eignet sich besonders gut zum Grillen, da es nicht so leicht zerfällt.
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