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Angler berichtet: „Meine Erfahrungen mit dem BLINKER“

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Angelsport und Blinker – alles begann für mich, heute 54 Jahre alt, in den 80iger Jahren. Damals war ich frische 13 Jahre alt, als ich einen Nachbarn meiner Familie zufällig dabei überraschte, wie er aus einem Rutenfutteral eine fertig montierte Angel herausnahm und daran herumfuhrwerkte – Fett, Schmieröl, Schraubenzieher und mit einer Pfeife im Mund.

Fasziniert lauschte ich den Ausführungen des damals rund 65 Jahre alten Mannes, der mir beim Reinigen seiner Ausrüstung verschiedenste Angelerlebnisse preisgab. Sogar erste Tipps erreichten mein Ohr: „Wenn Du Rotaugen fangen willst, brauchst Du nur ein Stück Toast. Das kaust Du so lange, bis es matschig ist und klebst es dann an den Haken. Mit so einem Rotauge kannst Du dann einen großen Fisch fangen oder es selbst verspeisen.“

BLINKER-Leser berichtet über seine Anfänge als Angler

Aha, damit konnte ich zu diesem Zeitpunkt (noch) gar nichts anfangen, es klang aber interessant. Zum Abschluss des Gespräches gab er mir einen 80iger DAM-Katalog in die Hand – das Format von ca. DIN A6 war damals genau wie für die Hosentasche gemacht und entsprechend begleitete mich der Katalog überall hin. Wann immer Zeit zum Schmökern vorhanden war, griff ich zum Katalog. Die darin beschriebenen Geschichten, das Angelzubehör sowie die Tipps und Tricks faszinierten mich von Anfang an. Immer wieder sammelte ich diesen Katalog von der Auslage meines Lieblingsangelgeschäfts der damaligen Zeit (Angelsport Strecker in Vorsfelde).

Es begab sich, dass der Vater eines Freundes einen See pachtete und wir beide dort quasi täglich unterwegs waren. Nach der Schule schnell das Mittagessen hineinschaufeln, Hausaufgaben erledigen und dann rauf aufs Fahrrad. Egal ob Winter oder Sommer, egal ob Regen oder Sonne  das Angelfieber hatte uns gepackt und die rund 10 Kilometer zum See waren kein Hindernis für uns. In dieser Zeit fing ich meinen ersten tollen Fisch – eine Karausche in unglaublichen Ausmaßen und einem Gewicht von 3 Pfund und 250 Gramm. Sie biss auf ein einzeln angehaktes Maiskorn an einer 2 Gramm Stachelschweinpose. Mein Freund sagte sofort: „Das ist ein Rekordfisch – den kann man melden und bekommt eine Urkunde.“

Ein Rekordfang aus 1983 – bis heute unvergessen

Noch am selben Nachmittag fuhren wir zu „Angelsport Strecker“ und zeigten dem Besitzer stolz unseren Fang. Zustimmend nickte dieser schmunzelnd hinter seinem Tresen und holte sogleich eine Waage, ein Maßband und die aktuelle Ausgabe des BLINKER hervor. „Hier ihr Zwei, da tragen wir euren Fang gleich ein.“ Nachdem er den Firmenstempel unter die Fanganzeige setzte, ging das Ganze per Post ab in die BLINKER-Redaktion von 1983. Eigentlich genau wie heute auch. (Wir nehmen die Fänge auch online entgegen! – Anm. der Redaktion)

Urkunde und der Fisch dazu: Die kapitale Karausche, die Marcus der Blinker-Hitparade meldete. Er angelte damals ohne Fischereischein an einem Privatgewässer. Der Vater eines Schulfreundes hatte diesen gepachtet - somit war klar, wo die beiden sich an den Wochenenden aufhielten. Foto: Marcus Lüpke

Bild: Marcus Lüpke

Urkunde und der Fisch dazu: Die kapitale Karausche, die Marcus der Blinker-Hitparade meldete. Er angelte damals ohne Fischereischein an einem Privatgewässer. Der Vater eines Schulfreundes hatte diesen gepachtet – somit war klar, wo die beiden sich an den Wochenenden aufhielten.

Und tatsächlich, der Fisch hielt sich bis zum Jahresende in der Hitparade und ich erhielt zum Jahresende eine Anstecknadel nebst Urkunde, die ich bis zum heutigen Zeitpunkt in einem Ordner aufbewahre. Auch während meiner Studienzeit in Köln verschwand das gut gehütete Kleinod nicht in den Unmengen Papier und Ordner, die ich lernend und vielfach umziehend anhäufte. Der BLINKER gehörte in meiner Jugend trotz des knappen Taschengelds zu meiner regelmäßigen Lektüre. Ich erinnere mich gut daran, dass ich außer dem Katalog und dem BLINKER keine anderen Fachmagazine las. Ich kannte sie auch gar nicht, der BLINKER stand immer an der gleichen Stelle des Angelgeschäfts und lud vor Ort immer zum Schmökern und Herumblättern ein.

Der BLINKER tröstete in der Saure-Gurken-Zeit

Dass der Angelsport so vielseitig ist und sich auch in diese Richtung entwickelt, war mir damals gar nicht bewusst. Genau genommen war es mir egal, denn es zählte das Erlebnis am Wasser. Spezielle Angelruten, Angelhaken, Techniken und Rollen differenzierte ich nicht, ich besaß zwei 1,80 m Teleskopruten mit 20 Gramm Wurfgewicht und 2 passende Rollen. Dieses „Tackle“ war gut für alle Erfahrungen am Wasser, ganz egal ob Karpfenangeln, Spinnfischen oder Grundangeln. Leider zerbrachen beide Ruten 1984 in den USA beim Drill von Forellenbarschen und Zwergwelsen. So lernte ich dazu und spezialisierte mich dann doch.

Bis zum heutigen Tage kann ich von vielen dieser intensiven Erlebnisse am Wasser zehren, ganz gleich, ob es das Stippfischen gewesen ist, das spannende Nachtangeln auf Aal oder der erste Hecht auf einen einfachen 1,50 DM Spinner. Der BLINKER selbst blieb dabei meist zu Haus und tröstete mich darüber hinweg, wenn mal keine Zeit zum Angeln war oder die „Saure-Gurken-Zeit“ anbrach – die Schonzeit. Gottlob gab es ja manchmal auch noch Sport und andere Dinge, die einem 13-Jährigen wichtig sind. Aber was ist schon wichtiger als Angeln, wer einmal in den Bann dieses so naturnahen Sport gezogen wurde, kommt davon so schnell auch nicht los.

Marcus’ Ostseetraumfisch - eine Meerforelle von 10 Pfund und 74 cm. Nach 2 kompletten Schneidertagen und 4 Grad Wassertemperatur im zeitigen Frühjahr. Gefangen auf einen 20g-Mefoblinkerr vom Ufer aus Ost-Holstein (nähe Fehmarn). Foto: Marcus Lüpke

Bild: Marcus Lüpke

Marcus’ Ostseetraumfisch – eine Meerforelle von 10 Pfund und 74 cm. Nach 2 kompletten Schneidertagen und 4 Grad Wassertemperatur im zeitigen Frühjahr. Gefangen auf einen 20g-Mefoblinkerr vom Ufer aus Ost-Holstein (nähe Fehmarn).

Wie so häufig gab es aber auch in meinem Leben eine Angelpause mit etwa 19 Jahren bis in die Mittzwanziger. Während einer mehrstündigen Zugfahrt quer durch die Republik war eine Lektüre nötig. Das war der Moment, in dem der BLINKER erneut meine Aufmerksamkeit auf sich zog. Ein tolles Titelbild verführte mich in einem großen Bahnhofszeitschriftenhandel zum Kauf. Sofort waren einige Erlebnisse präsent, ebenso der Angelsport und beim Lesen kam wieder die Lust auf mehr.

Ein treuer Begleiter in vielen Jahren

Bis zum heutigen Tag kann ich sagen, dass mich der BLINKER immer begleitet, in vielen Bereichen geprägt und mich zum Angeln und Naturerleben motiviert hat. Der Angelsport ist für mich weiterhin eine tolle Kombination von Naturerleben und Abenteuer in der Natur. Gerade in der heutigen Zeit ist der Angelsport der ideale Ausgleich zu unserer schnelllebigen von Emails, digitalen Medien und Naturabstinenz geprägten Welt. Hier kann man entschleunigen, genießen und sehr ursprüngliche Erfahrungen machen.

Freilich nur, wenn man sich geduldig die Zeit nimmt und sich der Tatsache bewusst ist, dass man nicht durch teure Ausrüstung erst guter Angler wird, sondern durch Erfahrung. Angeln lernt man eben am besten durch Angeln – und wie das geht, das steht im Blinker. Und wer schon einmal einen selbst gefangenen Fisch zubereitet hat, der weiß wie gut der schmeckt und wie gesund das ist. Danke BLINKER!

Haben Sie auch eine BLINKER-Geschichte zu erzählen?

Seit über 50 Jahren hat der BLINKER seinen festen Platz im Regal vieler Angler. Ganz schön viel Zeit, um große Fische zu fangen und alle möglichen Angel-Abenteuer zu erleben! Haben auch Sie eine Erinnerung, die Sie fest mit dem BLINKER verbinden? Wir freuen uns über Ihre Zuschriften!

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