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Dorsch-Fangquote 2018: Angler und Fischer müssen sich auf weitere Maßnahmen einstellen

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Aufgrund des starken Bestandseinbruchs beim Dorsch in der westlichen Ostsee wurde für das Jahr 2017 nicht nur den Berufsfischern, sondern auch Anglern eine Fangbegrenzung auferlegt. Demnach dürfen Berufsfischer 56 Prozent weniger Dorsche fangen wie 2016. Bei Anglern wurden das sogenannte „Baglimit“ eingeführt, das vorsieht, dass man außerhalb der Schonzeit nicht mehr als fünf Dorsche pro Tag entnehmen darf. Nun haben sich Abgeordnete der Partei „Die Linke“ an die Bundesregierung gewandt, um Informationen für die Dorsch-Fangquote 2018 zu erhalten.

Auswirkungen der Dorsch-Fangquote 2018 für Angler

Zunächst die gute Nachricht: Durch die Verringerung der Fangmengen in der westlichen Ostsee ist schon jetzt ein kleiner Aufwärtstrend in den Dorschbeständen erkennbar. Der ICES (International Council for the Exploration of the Sea) hat nach aktuellen Angaben bekannt gegeben, dass der Dorschbestand aus dem Jahr 2016 überdurchschnittlich stark ausgefallen ist. Durch die Fangebgrenzung in 2017 konnte sich so der Bestand weiter erholen und bis Anfang 2019 wird wieder eine gesunde Population erwartet.

Allein das „Baglimit“ für Angler hat laut Thünen-Institut dazu beigetragen, dass rund 1000 Tonnen weniger Dorsche gefangen wurden. Das ist im Vergleich zu den Jahren 2013 bis 2015 ein Drittel der mittleren gesamten Fangmenge. Jedoch sollte diese Zahl noch deutlich höher ausfallen, da von der Fangbegrenzung auch Dänemark, Schweden und Polen betroffen sind.

Außerhalb der Schonzeit liegt das Fanglimit für Angler bei fünf Dorschen pro Tag. Diese Regelung gilt auch auf Angelkuttern. Foto: BLINKER/ S. Rose

Außerhalb der Schonzeit liegt das Fanglimit für Angler bei fünf Dorschen pro Tag. Diese Regelung gilt auch auf Angelkuttern. Foto: BLINKER/ S. Rose

Doch das Ziel, die Dorschbestände in der westlichen Ostsee wieder aufzubauen, wird sich noch eine Zeit lang hinziehen. „Der sich bereits abzeichnende Wiederaufbau des westlichen Dorschbestandes deutet darauf hin, dass diese Schonmaßnahmen Wirkung zeigen und ab dem Jahr 2019 wieder deutlich höhere Fangmengen erwarten lassen. Dies wird nicht nur der Berufs-, sondern auch der Freizeitfischerei zugutekommen.“, so die Bundesregierung. Das bedeutet, dass keine Erhöhung der Dorsch-Fangquote 2018 für Angler vorgesehen ist. Sollte es in diesem Jahr noch Änderungen kommen, werden wir diesen Artikel selbstverständlich aktualisieren.

Dorsch-Fangquote 2018 trifft vor allem Angelkutter und Berufsfischer

Für Berufsfischer ist am Ende des Tunnels nun auch wieder ein Licht zu erkennen. Denn für sie ist laut Bundesregierung keine weitere Kürzung der Dorsch-Fangquote vorgesehen. Es wird vermutlich sogar eine Erhöhung bei der Festlegung der Dorsch-Fangquote 2018 geben. Wie hoch diese jedoch ausfällt ist noch nicht beschlossen. Dadurch könnte es wieder zu einer Entspannung der wirtschaftlichen Situation kommen. Denn in 2017 konnten mehr als 100 Fischereibetriebe nicht mehr ihre Einkünfte erzielen, die sie für ihre Existenz benötigten. Diese stellten einen Antrag beim Bund und wurden im Durchschnitt mit 6.457 Euro für den Ausfall entschädigt. Diese Summe wird zu 50 Prozent mit EU- und nationalen Mitteln finanziert.

Generell ist der Trend bei der Berufsfischerei rückläufig. Gab es im Jahr 2008 noch 1065 registrierte Berufsfischer, waren es 2016 nur noch 830. Das ist ein Rückgang von 32 Prozent. Wenn weitere Einschränkungen auf die Fischer zukommen sollten, wird sich diese Zahl sicherlich noch erhöhen.

Berufsfischer dürfen mit großer Wahrscheinlichkeit durch die Dorsch-Fangquote 2018 wieder etwas mehr Fisch fangen. Foto: pixaby

Berufsfischer dürfen mit großer Wahrscheinlichkeit durch die Dorsch-Fangquote 2018 wieder etwas mehr Fisch fangen. Foto: pixaby

Angelkuttern wurde hingegen keine Entschädigung gewährt. Sie bleiben auf ihren Ausfall sitzen und der beträgt laut Schätzungen zwischen 30 bis 50 Prozent. Für viele Meeresangler lohnt sich die weite Anreise an die westliche Ostsee nicht mehr, wenn sie dort „nur“ fünf Dorsche pro Tag fangen und mitnehmen dürfen. Für die Kutter-Betreiber ist das ein Desaster.

Die Bundesregierung hält dagegen und argumentiert wie folgt: „Angelkutterbetreiber, die rechtzeitig diversifiziert haben (also z. B. auf Plattfischfang umgestellt haben), berichten dagegen über Umsatzzuwächse.“ Für Angelkutter-Betriebe sicherlich ein Weg, um sich über Wasser zu halten. Doch ob es am Ende ausreicht, wird sich erst in ein paar Jahren zeigen. Die Dorsch-Fangquote 2018 wird sicherlich noch nicht viel an der Situation bei den Angelkuttern ändern. Frühestens 2019 kann mit einer Erhöhung der Fangmengen gerechnet werden.

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