Plattfische unterscheiden, das ist selbst für alte Küsten-Kenner scheinbar nicht einfach. Wenn man mal genau nachfragt, welcher „Platte“ es denn war, heißt es meist einfach: „Butt“. Bei Blick in die Fischkiste sind dann jedoch nicht selten mehr als eine Art, die dort als Butt bezeichnet wurden. So treffen wir beim Plattenangeln an der dänischen Küste aber auch bei uns in Deutschland regelmäßig auf mindestens drei Arten: Scholle, Kliesche und Flunder. Manchmal beschleicht den Beobachter, dass manche Angler das gar nicht wissen – daher räumen wir jetzt mal mit dem Problemfeld „Who-is-Who der Flachmänner“ auf.
So unterscheidet ihr die Plattfische Scholle, Flunder und Kliesche:
Rau wie Schmirgelpapier – die Flunder. Foto: L.Berding
Sie leben eher im flachen Wasser, ziehen auch in Flüsse hinauf und sind etwas aggressiver als Scholle und Kliesche. Man könnte sie also als rauen Typen bezeichnen – und das trifft es im übertragenen Sinne voll und ganz: Die Oberfläche fühlt sich besonders hinter dem Kopf und entlang der Seitenlinie an wie Schmirgelpapier. Nach dem Versorgen von mehreren Flundern sehen die Hände richtig lädiert aus. Als Speisefisch eignen sich mittlere Flundern am besten. Große Weibchen haben oft ganzjährig minderwertiges Fleisch. Es ist weich und schmeckt fade bis bitter. Zum detaillierten Steckbrief der Flunder geht es hier.
In eine Richtung glatt, in die andere deutlicher Widerstand bei Rüberstreichen, dazu der markante Knick in der Seitenlinie – das ist die Kliesche. Foto: L.Berding
Sie ist beim Angeln im tieferen Wasser teilweise sehr häufig anzutreffen. Leicht zu erkennen am deutlichen Bogen der Seitenlinie hinter dem Kopf. Die Unterseite der Kliesche wirkt im Vergleich fast transparent. Im Unterschied zur Scholle ist die Oberfläche nur in eine Richtung glatt. Streicht man „gegen den Strich“, spürt man einen deutlichen Widerstand ähnlich wie beim Barsch. Als Speisefisch ist diese Art unterschätzt, feiner Geschmack. Zum detaillierten Steckbrief der Kliesche geht es hier.
In alle Richtungen glatt und schwierig zu halten, dazu Höcker am Kopf – eine Scholle! Foto: L.Berding
Sie ist am beliebtesten und oft am schwierigsten zu bekommen – auch im übertragenen Sinne. Eine in alle Richtungen sehr glatte Oberfläche lässt sie dem Griff leicht entgleiten. Im Unterschied zur Flunder und Kliesche ist sie schwer zu packen. Einzig die Höcker am Kopf stechen hervor. Zum detaillierten Steckbrief der Scholle geht es hier.
Hier findet ihr die gesamte Sammlung von Fisch-Steckbriefen auf unserer Seite.
Die einfachste Methode, um Wattwürmer zu kommen: In den Laden gehen und welche kaufen. Nun sind die Würmer aber nicht gerade günstig und nicht jeder Laden an der Küste hat einen Köderautomat installiert, an dem 24 Stunden lang Watt-, aber auch Tauwürmer oder Maden zu bekommen sind. Viele Angler, die in der Nähe der Küste wohnen, besorgen sich deswegen ihre Köder zum Brandungsangeln selbst. Kenner schwören übrigens auf die Fängigkeit des Ostsee-Wattwürmer! 99 Prozent der Laden-Wattwürmer kommen dagegen aus der Nordsee – vornehmlich aus Dänemark. Sie eigenen sich wunderbar zum Plattfischangeln aber auch für hungrige Dorsche.
Wattwurm – So geht selber buddeln
Weht ein laues ablandiges Lüftchen, sind an den seichten sandigen Küstenabschnitten im glasklaren Ostseewasser die vielen kleinen verräterischen Häufchen zu sehen. Ein optimaler Fall, um mit dem richtigen Gerät Wattis für die anstehenden Angeltage zu plümpern. An der Nordsee sieht der Fall Wattwürmer, do it yourself, schon ganz anders aus. Bepackt mit Grabforke geht es bei Ebbe auf die von Wasser freigesetzten Sandabschnitte. Die Wattwurmhäufchen zeigen die richtigen Plätze zum Graben an. In beiden Fällen ist mit reicher Wattwurmbeute zu rechnen, allerdings ist einiges zu beachten, damit der Top-Köder auch so richtig frisch und knackig bleibt.
So sieht es im klaren Ostseewasser im Idealfall am Sandgrund aus. Die viele Häufchen der Wattwürmer zeigen die richtigen Stellen an. Foto: pb
Plümpern über alles
Ganz klar vorweg: Ohne die richtigen Gerätschaften macht es keinen Sinn, auf eigene Faust Wattwürmer zu besorgen. An der Ostseeküste ist eine Wathose Pflicht, um sich im knie- oder hüfthohen Wasser keinen Schnupfen zu holen, während an der Nordsee meist Gummistiefel ausreichen. In der Praxis werden an den Ostseestränden Wattwürmer geplümpert. Dazu kann ein gewöhnlicher Saugnapf zum Reinigen von verstopften Toiletten auf einen Besenstiel montiert werden, um an einer Stelle mit möglichst vielen Wattwurmhäufchen eine Mulde frei zu spülen.
Meeresspezi Kai Herrmann mit seinem „Watti-Besteck“: Plümper, Eimer am Stiel sowie Kescher. Foto: S. Rose
Da die Saugnäpfe aber zum Reinigen von Toiletten konstruiert sind, ist ihr Radius begrenzt und damit auch die Größe der freigespülten Mulde. Kurz und knapp, es müssen oft viele Mulden ausgespült werden, um die gewünschte Wurmbeute zu erlangen. Auch das weiche Plastikmaterial der Saugnäpfe macht am Gewässergrund oft schnell schlapp und wird rissig. Abhilfe schaffen da selbstkonstruierte, möglichst leichte, kreisrunde Platten aus Alu oder Hartplastik mit einem größeren Radius, an einen langen stabilen Stiel montiert. Werden in die Platten noch einige 50 Cent große Löcher gebohrt, ist das Plümpern auch mit etwas weniger Kraftaufwand zu betreiben.
Das Plümpern an sich besteht aus zehn bis 20 Stößen an der gleichen Stelle in den Grund. Dabei kann durch ein leichtes Anwinkeln des Plümpers weicher Untergrund freigespült werden. Nach dieser Anstrengung dauert es eine kleine Weile, bis sich das angetrübte Wasser klärt. Um die freigespülten Wattis neben und in den Mulden einzusammeln, hilft ein kleiner Kescher, ebenfalls auf einen längeren Stiel montiert. In einem Eimer mit frischem Ostseewasser können die Wattis während des Plümperns verweilen. Um besser hantieren zu können, hilft eine lange im Grund fixierte Stange, an der der Eimer befestigt wird.
Beim Freispülen der Wattwürmer wird die Aluplatte in leichter Schräglage zehn bis 20 Mal in kurzen Abständen in den weichen Boden gestoßen. Das kann im Sommer bei Sonnenschein schon einige Schweißperlen hervorrufen. Foto: S. Rose
Um an der Nordsee bei Ebbe zum Erfolg zu gelangen, ist graben angesagt. Dazu eignet sich die Forke aus dem Gartenschuppen bestens, es kann auch ein Spaten eingesetzt werden, wobei dann viele Wattis halbiert ans Tageslicht kommen und somit für einen Einsatz an den nächsten Angeltagen unbrauchbar werden. Ein Eimer mit frischem Nordseewasser zum Hältern der Wattwürmer ist Pflicht.
Um die Wattwürmer schnell und schonend einzusammeln, ist ein kleiner Kescher mit nicht zu feinen Maschen ein perfekter Helfer. Foto: S. Rose
Gut sortiert
Direkt nach dem Beschaffen der Würmer wird noch am Strand getrennt. Alle angeschlagenen Wattwürmer durch das Ausspülen beim Plümpern oder Graben mit der Forke müssen raus und gesondert in einem Eimer gehältert werden. Als angeschlagen zählen extrem weiche und schlappe Würmer im Kopfbereich oder anders verletzte. Mit denen geht es allenfalls noch am nächsten Tag oder direkt am Abend zum Angeln. Die verbliebenen harten Wattwürmer sollten vom Schlick an den Borsten durch vorsichtiges Abstreifen mit den Fingern gereinigt werden, ansonsten fangen sie schnell an zu gammeln. Ganz wichtig ist es nach dem Sortieren, die Wattwürmer noch einmal mit frischem Nord- oder Ostseewasser zu spülen und kühl gelagert zu transportieren.
Ein gutes Ergebnis, auch Kai freut sich über die etwa 200 selbst beschafften Würmer, die im Angelfachgeschäft immerhin ein Wert von um die 50 Euro erzielen würden. Foto: S. Rose
Pflegefall Wattwurm
Zum längeren Hältern wird in den ersten beiden Tagen das Wasser täglich durch frisches Ostsee- oder Nordseewasser ersetzt und der verbliebene Wurmschiet am Boden des Behältnisses entsorgt. Am besten lassen sich die Wattis in einer kleinen Wanne oder einem großen Eimer, maximal mit ein Drittel Wasser gefüllt, an kühlen, dunkleren Plätzen wie beispielsweise im Keller lagern. Dabei zählt: Je mehr Würmer, desto größer Eimer oder Wanne. Eine kleine Sauerstoffpumpe verlängert das Wurmleben und somit auch das Hältern enorm. In den kälteren Jahreszeiten können die Wattwürmer bei guter Pflege drei bis vier Wochen gehältert werden. In wärmeren Jahreszeiten ist das Hältern immerhin noch ein bis zwei Wochen möglich. Die Würmer sollten erst am Angeltag oder Abend entnommen und in einer gefalteten Zeitung am besten im Kühlschrank bis zum Angelbeginn verweilen.
In Zeitungspapier vorsichtig eingewickelt kommen die Wattwürmer mit ans Wasser. Soll mit den Restwürmern zum Beispiel am nächsten Tag weiter geangelt werden, müssen sie zuhause in neues Papier umgebettet werden. Aber nur die festen, lebendigen umbetten! Alle wabbeligen, weichen Würmer aussortieren und wegwerfen. Foto: B. Hühnken
Wattwurm aufziehen – So funktioniert’s!
Zuerst wird der Wattwurm mit dem dicken Ende voran auf eine Ködernadel aufgezogen.
Danach wird die Hakenspitze in die Öffnung der Ködernadel eingeführt. Dabei muss man das Vorfach fest nach unten ziehen, so dass der Haken nicht wieder aus der Öffnung rutscht.
Jetzt kann der Wattwurm vorsichtig auf den Haken geschoben werden. Achtung: Die Wattwürmer werden möglichst so aufgezogen, dass sie nicht durch die Hakenspitze mehrfach durchstochen werden – dann laufen sie nämlich aus.
Die sinkenden Temperaturen im Herbst geben den Zander das Startzeichen, sich auf den Winter vorzubereiten. Das bedeutet, sie fressen sich noch einmal richtig voll, bevor die knackigen Temperaturen sie dazu zwingen, ihren Stoffwechsel und damit auch ihre Aktivität herunter zu fahren. Daher ist das Zanderangeln im Herbst für uns Angler die beste Zeit, um mit goldenen Fängen abzuräumen. Nun sollte man die Sommer-Strategie beiseite legen und sich mit den neuen Bedingungen auseinander setzen, um Erfolgreich auf die Stachelritter zu angeln.
Folgende Faktoren spielen beim Zanderangeln im Herbst eine wesentliche Rolle:
sinkende Temperaturen
weniger Lichteinstrahlung
Verlagerung der Sprungschicht und damit Verlagerung der Zanderspots
Wahl der Ködergröße und des Köders
Köderführung
Die sinkenden Temperaturen im Herbst geben den Zander das Startzeichen, sich auf den Winter vorzubereiten. Das bedeutet, sie fressen sich noch einmal richtig voll, bevor die knackigen Temperaturen sie dazu zwingen, ihren Stoffwechsel und damit auch ihre Aktivität herunter zu fahren. Daher ist das Zanderangeln im Herbst für uns Angler die beste Zeit, um mit goldenen Fängen abzuräumen. Nun sollte man die Sommer-Strategie beiseite legen und sich mit den neuen Bedingungen auseinander setzen, um Erfolgreich auf die Stachelritter zu angeln.
Beste Fangzeit
Während im Sommer der niedrige Sauerstoffgehalt den Gewässern und damit auch den Fischen schwer zu schaffen macht, sind die kühleren Temperaturen im Herbst ein wahrhaftiger Segen für Zander. Denn je kälter das Wasser wird, desto aktiver ziehen sie wieder umher. Das liegt auch mit der veränderten Sprungschicht zusammen, die im Sommer wie ein Deckel die über den tieferen Gewässerbereichen liegt und somit verhindert, dass sich dort Fische aufhalten können. Im Herbst dagegen ist die Sprungschicht wieder verschwunden und man kann auch die tieferen Bereiche in Flüssen und Seen aufsuchen. Doch ganz so tief wie im Winter stehen die Zander noch längst nicht. Daher sollte man seinen Köder in einer maximalen Wassertiefe von 10 Meter Tiefe anbieten.
Beim Zanderangeln im Herbst stehen für uns Angler mehr Gewässerbereiche durch die Veränderung der Sprungschicht zur Verfügung. Foto: S. Kaufmann
Veränderte Lichtverhältnisse
Es ist bekannt, dass Zander lichtscheue Räuber sind. Der Herbst mit seinen kürzeren und bedeckten Tagen bietet optimale Angelbedingungen. Somit sind auch Fänge tagsüber problemlos möglich. Doch wie verhält man sich, wenn im Herbst die Sonne scheint? Da die Algenblüte in der goldenen Zeit sinkt und gleichzeitig die Wassertrübung deutlich abnimmt, führt sonniges Wetter dazu, dass die Zander dann etwas tiefer stehen, als an bewölkten Tagen. Dann sollte man auf jeden Fall mit Gummifisch an einem Bleikopf den Grund abklopfen. Wenn an solchen Tagen sich noch Wind dazugesellt, sollte man möglichst am Wind zugewandten Ufer angeln. Denn dieser bringt das Wasser in Bewegung und trübt es an, wodurch die Zander sich solche Bereiche bevorzugt für ihre Raubjagd aussuchen. Außerdem lohnt es sich bei sonnigen Bedingungen, die Nacht zum Tag zu machen und die Angelzeit in die späten Stunden zu verlegen. Dann punkten wie im Sommer flachlaufende Wobbler.
Trübes Herbstwetter bietet beim Zanderangeln top Bedingungen. Foto: S.Kaufmann
Köderführung beim Zanderangeln im Herbst
Während im Sommer eine aggressive Köderführung beim Zanderangeln punktet, sollte man im Herbst diese an die veränderten Bedingungen anpassen. Die Faulenzermethode, bei der der Köder über die Rolle über den Grund geführt wird, ist dann ideal. Im Frühherbst sind meist drei und im Spätherbst nur ein bis zwei Kurbelumdrehungen notwendig, um den Köders über den Grund springen zu lassen. Für Bootsangler beginnt im Herbst die heiße Zeit zum Vertikalangeln. Ein Echolot erleichtert hier die Suche. Sollten mehrere Fischanzeigen am Gewässerboden direkt nebeneinander zu sehen sein, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass es sich um Zander handelt. Dann sollte der Anker gesetzt werden und dieser Bereich intensiv mit der Vertikaltechnik abgeklopft werden. Bei leichten Windverhältnissen kann man auch die leichte Drift nutzen, um so einen größeren Bereich abzusuchen.
Die richtige Köderwahl
Eine Verallgemeinerung für die richtige Farbwahl bei Zanderangeln im Herbst gibt es nicht. Man muss sich den Licht und Wetterverhältnissen anpassen. Hier gilt vor allem die Regel: Je trüber das Wetter, desto auffälliger kann die Wahl der Köderfarbe sein. Im Gegensatz dazu, können natürliche Farben wie braun oder fischähnliche Dekors an sonnigen Tagen in Kombination mit dem klaren Wasser mehr Bisse bringen.
Bei der Frage nach der Köderform sollten schlanke Gummifische mit einer dezenter Aktion (Low-Action-Shads) zum Einsatz kommen. Diese Imitieren am nächsten das Bewegungsmuster der Beutefischen im Herbst. Die Wahl nach der Ködergröße bei Gummifischen oder Wobbler kann im Herbst getrost eine Nummer größer gewählt werden, als im Sommer. Dann sind 12 bis 18 Zentimeter lange Köder optimal. Aber warum ist die Ködergröße so entscheidend? Ganz einfach! Denn im Herbst haben die Brutfische einiges an Größe zugelegt und die Zander bevorzugen gleich einen richtigen Happen, um sich die nötigen Reserven für den Winter anzufressen. Wer jedoch weiter draußen liegende Spots beangeln möchte, weil dort die tieferen Stellen zu finden sind, der sollte zu kleineren Gummifischen zurück greifen. Denn mit kleineren Ködern erreicht man deutlich mehr Wurfweite.
Dieser Zander fand bei grauem Herbstwetter den Weg zielsicher zu diesem braunen Gummifisch. Foto: S.Kaufmann
Auch das Ansitzangeln mit totem Köderfisch, der am Grund mit einer Laufbleimontage angeboten wird, sollte nicht außer acht gelassen werden. Vor allem ist es eine entspannte Alternative zum aktiven Spinnangeln, wenn man sich gemütlich im Angelstuhl niederlassen und die Herbstzeit in voller Pracht genießen kann, während die Chancen auf einen Zanderfang dabei richtig gut stehen. Wer seinen Köderfisch lieber über den Grund anbieten möchte, dem sei eine Posenmontage zu empfehlen. Denn je nach Strömungs- und Windverhältnisse kann dem Köder so noch ein wenig Leben eingehaucht werden und er wirkt so noch attraktiver auf die Zander.
Ob Schwanz-oder Kopfteil sowie ein ganzer Köderfisch. Bei der Wahl der Köderfischteile sind im Herbst keine Grenzen gesetzt. Beim Aufziehen ist eine Ködernadel sehr vom Vorteil. Foto: blinker
Fängige Herbst-Spots
Zander bevorzugen strukturreiche Plätze. Steil abfallenden Kanten, Berge, Löcher in Kombination mit sandigem Boden sind bevorzugte Zanderplätze im Herbst. Meistens liegen solche versprechende Stellen in Wurfweite und Uferangler kommen genauso gut zu ihrem Fisch wie Bootsangler. In Nacht kommen sie auch in die flacheren Uferbereiche, wo man sie mit Wobblern hervorragend beangeln kann. Aber Achtung: Kopflampen nur mit Vorsicht benutzen und nie direkt auf die Wasserfläche leuchten. Darauf reagieren die Zander besonders empfindlich und im schlimmsten Fall verscheucht man sie von den heißen Herbts-Spots.
Das Zanderangeln im Herbst verspricht auch für Uferangler optimale Fangchancen. Foto: S. Kaufmann
Das richtige Zandervorfach
Wie weiter oben schon erwähnt, ist die Wassertrübung im Herbst sehr niedrig. Dementsprechend können Zander weiter und genauer mit ihren großen Augen sehen und die Wahl für das passende Zandervorfach bekommt jetzt eine wesentliche Bedeutung zu. Daher sollte in Gewässern, wo nicht mit Hechten gerechnet werden muss, ein Fluorocarbon-Vorfach in 0,30 bis 0,35 Millimeter Stärke zum Einsatz kommen. Wenn mit Hechten zu rechnen ist, dann sollte die Wahl auf ein dünnes, nicht ummanteltes 7×7 Stahlvorfach fallen. Viele Hersteller werben damit, dass bestimmtes Fluorocarbon Hechtsicher ist. Doch das stimmt nur bedingt. Erst ab einer Dicke von 0,80 Millimeter kann man es auch zum Hechtangeln einsetzen. Der Vorteil der Sichtigkeit ist dann jedoch kaum noch gegeben. Daher kann man getrost zu einem dünnen Stahlvorfach greifen.
Im Herbst werden die Tage kürzer. Das bedeutet auch, dass die Zander früher in flacherer Bereiche kommen, um dort zu jagen. Foto: W. Krause
Zusammenfassung
Anders als im Sommer sollte man beim Zanderangeln im Herbst die unterschiedlichen Bedingungen wie Lichteinfall, Wind, Köderwahl und Köderführung berücksichtigen. Denn nicht nur die Natur ist in dieser Zeit im Umschwung, sondern auch die Zander passen sich den Gegebenheiten an und verändern ihre Fressgewohnheiten.
Da sich die Sprungschicht in dieser Zeit auflöst, wird den Zandern auch eine größere „Spielwiese“ geboten, in der sie auf Raubzug gehen. Es ist mehr Sauerstoff in den Gewässern und die Glasaugen auch viel aktiver, als im Rest des Jahres. Daher gilt die Herbstzeit für Zanderangler auch als produktivste. Die Chancen auf Klasse und Masse stehen in dieser Jahreszeit in einem ausgeglichenen Verhältnis.
Größere Köder mit einer ruhigen Aktion ebenso wie tiefere Gewässerbereiche sind dann die richtige Wahl. Ebenso ist eine hektische und aggressive Köderführung fehl am Platz. Ruten mit einer weicheren Aktion können dabei behilflich sein, diesen Führungsstil optimal umzusetzen. Auch die Sichtigkeit spielt im Herbst eine wesentliche Bedeutung.
Video-Tipp: Wie kommt man an Köderfische zum Zanderangeln im Herbst ran? In diesem Videobeitrag zeigen wir es Dir!
Wenn Du das Kreuzworträtsel in der AngelWoche gelöst hast, kannst Du hier das Lösungswort eintragen und an die AngelWoche-Redaktion abschicken. Unter allen richtigen Einsendungen werden in jeder Ausgabe der Angelwoche tolle Gewinne verlost. Welche das sind, siehst Du in der aktuellen AngelWoche. Viel Glück!
Pilker sind recht simple Kunstköder, die von Fischern bereits vor vielen hundert Jahren verwendet wurden. Obwohl es Pilker heutzutage in vielen Formen, Farben und Gewichten gibt, ist das Grundprinzip dieser Köder und ihrer Funktionsweise gleich geblieben: Ein Pilker besteht aus Blei oder anderen Metallen und soll einen Beutefisch nachahmen, indem er mit Auf- und Abbewegungen in Bewegung versetzt wird. Mithilfe dieser recht einfachen Vorgehensweise lassen sich nahezu alle Raubfische fangen, die im Meer vorkommen. Und genau diese Einfachheit und Effektivität ist es, was ich an diesen Ködern liebe.
Drei Gründe, warum ich Pilker so schätze:
Weil ein Pilker bei richtiger Führung ein erstaunlich vielseitiger Köder sein kann, der nicht nur am Grund angeboten werden kann.
Weil ich mit einem Pilker auch in großen Tiefen oder bei starker Strömung an den Fisch komme.
Weil sich mit einem Pilker nahezu alle im Salzwasser vorkommenden Raubfische verführen lassen.
Fisch und Köder – beides etwas größer: In Norwegen und Island kommen schwerere Pilker zum Einsatz, um tiefer angeln zu können. Foto: W. Krause
Meine Anleitung zum Pilken
Mit einem Pilker bin ich binnen kürzester Zeit „am Fisch“ – ganz gleich, ob dieser am Grund steht, einige Meter darüber, oder irgendwo im Mittelwasser. Und genau das ist eine jener Eigenschaften, die den Pilker so erfolgreich machen. Voraussetzung für den Erfolg ist jedoch, dass man weiß, wo und in welchen Wassertiefen sich die Fische gerade aufhalten. Ganz klar: Hierbei ist ein Echolot praktisch unentbehrlich.
Beim klassischen Pilken wird der Köder bis zum Grund abgelassen, anschließend wird er lediglich mit mehr oder weniger regelmäßigen Auf- und Abwärtsbewegungen der Rute in Bewegung versetzt. Beim Pilken auf Ostsee-Dorsche wird dann meist der Grundbereich abgesucht, denn in der Regel stehen die Fische dort direkt am Grund oder bis zu zwei, drei Meter darüber. Da in der Ostsee meist nur in Tiefen bis 30 Meter gepilkt wird, setze ich dort relativ leichte Pilker (50 bis 125 Gramm) ein. Auch deshalb, weil sich diese noch relativ gut werfen lassen.
Letzteres mache ich, wenn ich auf dem Boot oder Kutter auf der Leeseite (Wind im Rücken) stehe. Würde ich den Pilker in solch einem Fall einfach nur ablassen, würde das Boot – oder der Kutter – über die Schnur driften, was zu einem Durchscheuern derselben führen würde.
Beim Pilken in Norwegen und vor Island wird meist in Wassertiefen von mehr als 30 Metern geangelt, weshalb dort schwerere Pilker zwischen 200 und 500 Gramm angesagt sind. Häufig kommt es dort vor, dass die Fische irgendwo im Mittelwasser jagen. Besonders Köhler neigen zu diesem Verhalten, aber auch Dorsch und Heilbutt sind auf ihren Raubzügen häufig dort zu finden. Dann sollte man logischerweise nicht am Grund pilken.
Wer in Driftrichtung des Kutters (Andrift/Lee) angelt, muss seinen Pilker weit auswerfen. Anschließend wird er an straffer Schnur angehoben und abgesenkt. Grafik: BLINKER/R. Jahnke
Gerätetipps zum Pilken
RUTE: 2,40 bis 3 Meter, Spitzenaktion, Wurfgewicht 100 bis 500 Gramm (je nach Pilkergewicht)
ROLLE: Multirolle oder 5000er Stationärrolle, die salzwasserbeständig sein und über ein robustes Getriebe verfügen sollte
SCHNUR: Geflochtene der Stärke 0,17 bis 0,25 mm
VORFACH: 50er bis 100er Monofil, 50 bis 70 Zentimeter lang, evtl. mit Beifänger
Die Spitze der Rute darf nicht zu hart sein, damit man auch ein Beifänger-Vorfach mit Gefühl führen kann, aber auch nicht zu weich, damit man einem Pilker das nötige Leben einhauchen kann. Auf jeden Fall braucht die Rute ein ordentliches Rückgrat, um auch einen Dick-Dorsch zu landen. Pilker lassen sich damit weit werfen und auch auf Distanz variantenreich führen. Außerdem haben wir in der Rute einen langen Hebel, um auch auf Distanz Dorschbisse sicher anzuschlagen.
In Kombination mit einer mittelgroßen Stationärrolle und 0,12er bis 0,18er Geflechtschnur halten wir eine herrlich ausgewogene Gerätekombination in der Hand (bei niedrigem Rutengewicht!), die auch mehrstündiges Pilken nicht zur Arbeit werden lässt. Gerne werden farbige Geflechtschnüre eingesetzt, weil man damit die Dorschbisse beim Absinken des Pilkers besser erkennen kann.
Mit Pilker und Beifänger erfolgreicher Angeln
Ob man den Pilker solo oder in Kombination mit einem oder sogar mehreren Beifängern beim Dorschangeln anbietet, ist Geschmacksache. Ersteres ist das klassische Pilken. Das Angeln mit Beifängern am Seitenarm wird dagegen häufig als Jiggen bezeichnet. Beide Methoden fangen bei unterschiedlichen Bedingungen. Wenn wir einen Dorschschwarm unter dem Boot haben, der Heringe oder Sandspierlinge jagt, fängt man mit einem einzelnen Pilker wesentlich besser als mit Beifängern. Mit dem Springerknoten kannst Du einfach Deine Beifänger-Montage anfertigen.
Der Ködertanz, den ein taumelnder Pilker – vielleicht sogar noch in der Farbe der Beutefische – am Grund veranstaltet, passt dann ganz einfach besser ins Beuteschema der Dorsche. Anders sieht es aus, wenn die Dorsche Strandkrabben oder Würmer in Grundnähe aufsammeln. Dann ist ein in der Abdrift am Grund geschleppter Pilker – bei vielen Hängern auch gerne ohne Drilling – mit zusätzlichen Beifängern häufig wesentlich erfolgreicher. Was gerade bei den Dorschen angesagt ist, lässt sich schnell herausfinden, wenn man den Mageninhalt des ersten Fanges anschaut. Oder man wechselt einfach mal die Methode, wenn Bisse über längere Zeit ausbleiben.
Die Formen und Farben von Pilkern sind heutzutage sehr vielschichtig. Auch mehrteilige Modelle können an schlechten Beißtagen die entscheidende Wendung bringen. Foto: G. Bradler
Monovorfach gegen Abrisse
Dorsche sind nicht vorfachscheu. Deshalb knoten viele Angler ihren Wirbel direkt an die geflochtene Hauptschnur, wenn sie kein Vorfach mit Beifängern verwenden. Es ist allerdings auch kein Fehler, ein ca. 100 Zentimeter langes Vorfach aus weichem Monofil (Stärke 0,40 oder 0,45 Millimeter) vorzuschalten. Das kann entweder über einen Knotenlos-Verbinder oder einen Wirbel an der geflochtenen Schnur befestigt werden. Ein solches Vorfach hat den Vorteil, dass es über unreinem Grund nicht so schnell aufscheuert wie eine geflochtene Schnur. Außerdem federt es die Schläge eines guten Dorsches an der Oberfläche besser ab, bis man bereit ist, den Fisch mit Gaff oder Kescher zu landen.
Ob mit oder ohne Vorfach, der Pilker wird im Karabiner eines Wirbels eingehängt. Bitte verwenden Sie immer einen echten Wirbel mit Tönnchen und keinen einfachen Einhänger, weil sich Pilker beim Taumeln wie wild um die eigene Achse drehen und extremen Schnurdrall erzeugen. Bei vielen Pilkern muss man die stumpfen Original-Drillinge durch nadelscharfe ersetzen. Oftmals fällt auf, dass die Drillinge vom Hersteller entweder zu groß oder aber winzig klein gewählt werden. Größe 1 darf es auch bei einem kleinen Köder schon sein, und ein 3/0er Drilling ist auch für einen 175 Gramm schweren Pilker ausreichend. Auch viele handelsübliche Sprengringe sind schrottreif und sollten sicherheitshalber ausgetauscht werden.
Drillinge am Schwerpunkt
Wichtig: Achtet darauf, dass der Drilling am Pilker-Ende befestigt wird, das am schwersten ist und das ist nicht immer der Kopf mit dem aufgemalten Auge, sondern kann auch mal das Schwanzteil sein! Viele Dorschangler verwenden gerne einen zweiten Drilling am oberen Teil des Pilkers, der einfach in den Sprengring eingehängt wird. Das verhindert bei zögerlichem Beißverhalten Fehlbisse und Aussteiger im Drill. Dieser Drilling wird von Ostseeanglern gerne noch mit einem zusätzlichen kleinen Gummi-Tintenfisch in Blau/Violett überzogen – die Geheimwaffe mancher Immerfänger!
Das Angebot an Beifängern ist riesig. Dennoch behaupten sich bis zu fünf Zentimeter lange Twisterschwänze in rot (Japanrot), rot/schwarz oder schwarz am Markt. Der Grund: Diese Farben ähneln am ehesten denen einer Strandkrabbe oder eines Wattwurms. Die Gummiköder werden auf leichte Jighaken mit zwei bis drei Gramm schweren Bleiköpfen aufgezogen.
Die Farbe Japan-rot ist häufig die beste Wahl für einen Beifänger. Foto: G. Bradler
Gerne werden von den Experten gelb oder rot lackierte Köpfe mit nadelscharfem Haken eingesetzt. Im Fachhandel gibt es auch fertig montierte Vorfächer, mit einem oder zwei Beifängern perfekt geknotet und mit entsprechenden Einhängern ausgestattet.
Jeder Pilk-Angler, der etwas auf sich hält, bindet seine Vorfächer selbst. Das Material dafür ist immer eine 0,50er bis 0,65er monofile Qualitätsschnur, in die man die Beifänger-Enden nun entweder direkt einknotet oder aber mittels einer Spezialperle drehbar auf dem Vorfach befestigt. Vor allem letztere Methode erfordert jedoch sehr dickes Vorfachmaterial, da die Perle durch einfache Knoten in der Schnur nach oben und unten gestoppt wird.
Pilkvorfach mit Beifänger: So wird die Montage gebaut
Diese Einzelteile werden benötigt: Einzelhaken Gr. 2/0, Wirbel 40Kg Tragkraft, Einhänger 30Kg Tragkraft, Schere, Cross Beads passend zur Stärke des Vorfachs und der Seitenarme, 0,60er und 0,45er Mono, Pilker, Twister.
Twister in der Farbe Japanrot, am gelben Jigkopf und in einer Länge zwischen sechs und zehn Zentimetern sind „die” Beifänger der deutschen Ostsee. Unzählige Dorsche wurden mit diesem Köder schon auf die Bootsplanken befördert. Aber es gibt auch Tage, an denen Japanrot versagt. Daher sollten auch einige Twister in anderen Farben in der Köderbox liegen. Farbvarianten gibt es ohne Ende. Sowohl ein- als auch mehrfarbig findet man in den Regalen des Fachhandels. Neben der genannten roten Farbe sind dunkelviolette, schwarzen, grüne, gelb-rote, weiß-rote und schwarz-rote Twistern sehr zu empfehelen.
Der Twister ist der klassische Köder für die Beifänger-Montage. Foto: blinker
Aber nicht nur Farbe und Größe sind unterschiedlich. Auch bei der Form des Schwanzes gibt es Unterschiede. Standard ist der Einzelschwanztwister. Allerdings gibt es aber auch Doppelschwänze, die oftmals bei sehr ruhiger See durch Fängigkeit punkten. Gute Erfahrungen wurden auch mit Fransenschwanz-Twistern gemacht, denn auch dieser spielt sehr aufreizend im Wasser, sowohl bei ruhiger See als auch bei Strömung.
Beim Angeln auf der Ostsee ist es in der Regel immer ratsam, einen Twister über dem Pilker zu montieren. Beißen die Dorsche allerdings fast ausschließlich auf Twister, so wird mit zwei Beifängern geangelt. Dann wird Haken vom Pilker entfernt und der Bleifisch wird nur als Wurfgewicht genutzt. Einige Angler setzen statt des Pilkers auch ein normales Birnenblei ein.
Oktopus-Imitationen
Neben den Twistern sind Gummioktopusse in bestimmten Gebieten meist erfolgreicher:
beim Angeln in der Nordsee
am Gelben Riff
rund um die Britischen Inseln
vor Irlands Küste
Die Länge der Köder richtet sich nach der zu erwartenden Dorschgröße. Meist sind acht bis fünfzehn Zentimeter lange Modelle die beste Wahl. Bei der Farbwahl sollte man experimentieren. Meist sind aber rote, schwarze, rot-weiße, blau-weiße, schwarz-weiße und gelb-orange Modelle der Schlüssel zum Erfolg.Octopusse lassen sich sowohl auf einem Einzel-, als auch auf einem Drillingshaken montieren. Sehr gute Fänge, besonders rund um England und Irland, wurden mit Octopusimitationen gemacht, an denen zusätzlich noch ein Fischfetzen montiert war. Im Handel kann man fertig montierte Systeme kaufen. Bei diesen ist der Haken mittels einer großen Schlaufe befestigt. Gummi-Tintenfische lassen sich aber auch nutzen, um einen Pilker mit ihnen aufzumotzen. Dabei wird ein Octopus über den Drillingshaken des Pilkers gezogen. So verleiht er diesem noch einen zusätzlichen Reiz.
Oktopus-Systeme fangen können in vielen Gewässern,gerade in schwierigen Beiß-Zeiten, punkten. Foto: blinker
Makks
Ein typischer Beifänger für das Angeln in Norwegen und auch in Island ist der Gummimakk. Dieser wurmartige Köder fällt insbesondere durch seinen großen Haken auf. Je nach Länge der Makks kommen Hakengrößen zwischen 6/0 und 12/0 zum Einsatz. Für das Großmaul Dorsch stellen aber auch solche Größen beim Biss kein Problem dar. Im Gegensatz zu den beiden vorab genannten Beifängerarten ist die Farbvielfalt bei den Makks nicht so üppig. Farb-Favoriten sind Rot und Schwarz. Meist kommen Modelle zwischen 10 und 20 Zentimeter Länge zum Einsatz. Auch die Makks sind als fertiges Vorfach im Handel erhältlich. Teilweise sind sogar fünf Köder an ein Vorfach geknüpft.
Gummi-Makks sind eine Top-Alternative beim Angeln mit Beifängern. Foto: blinker
Eddystone Eel
Ein typischer Engländer hingegen ist der Eddystone Eel, ein Beifänger der bei uns nicht ganz so bekannt ist. Er kam Anfang der 70er Jahre auf den Markt und erhielt seinen Namen vom bekannten Eddystone Riff bei Plymouth. Er ist eine perfekte Imitation des Sandaals, einer der beliebtesten Beute der Dorsche. Die Größen dieser Köder liegen zwischen sieben und 25 Zentimetern. Gerade die großen Modelle sind bestens geeignet für Norwegen.
Eddystone Eels kommen aus England, fangen in größeren Ausführungen auch gut in Norwegen. Foto: blinker
Dorschfliegen
Werfen wir zum Abschluss noch einen Blick auf die so genannten Dorschfliegen. Überwiegend handelt es sich hierbei um Imitationen von Garnelen. Auch sie sind in unterschiedlichen Größen und Farben erhältlich. Meist liegen die Farbtöne allerdings zwischen gelb, orange und rot. Diese Köder sind natürlich immer dann sehr fängig, wenn die Dorsche Appetit auf Garnelen haben. Damit die Fliegen gut im Wasser spielen, sollte man sie an einer 10 bis 15 Zentimeter langen Mundschnur anbieten, die mittels einer Rotationsperle am Vorfach befestigt wird.
„Mit welchem speziellen Naturköder fängt Neil Webb Rotaugen?“ (Die Lösung findet Ihr im aktuellen Blinker ab Seite 34)
Das ist der Gewinn:
Das Kogha Umbrella Tent ist ein schnell aufzubauendes Schirmzelt mit herausnehmbarer Bodenplane. Es wird mit zwei langen Banksticks und Heringen geliefert. Dank der verstellbaren Sticks ist die Zelthöhe variabel. Die Nähte sind von innen verschweißt, das garantiert in Kombination mit einer 5000er Wassersäule eine lange Dichtigkeit. Die Maße des Zeltes betragen etwa 150 x 220 x 240 cm.
Wenn Du das Kreuzworträtsel im BLINKER gelöst hast, kannst Du hier das Lösungswort eintragen und an die BLINKER-Redaktion abschicken. Unter allen richtigen Einsendungen wird in jedem BLINKER-Magazin eine schöne Rolle verlost. Welche das ist, siehst Du in der aktuellen BLINKER-Ausgabe. Viel Glück!
Auch in diesem Monat gibt es wieder einen tollen Preis zu gewinnen. Welcher das ist, seht ihr im aktuellen Blinker direkt vor den Kleinanzeigen. Um diesen Preis zu gewinnen, müsst ihr nur die in den Kleinanzeigen versteckten Zahlen finden und addieren. Die blinker.de-Redaktion wünscht viel Glück beim Gewinnspiel!
Die neue Ostsee-Fangquote 2019 wurde am Montag, den 17. Oktober 2018, in Luxemburg beschlossen. Gemeinsam einigten sich die EU-Fischereiminister darauf, dass im kommenden Jahr die Fangmenge für Hering um 48 Prozent reduziert und die Dorsch-Fangquote in der westlichen Ostsee um 70 Prozent angehoben wird. Der Internationale Rat für Meeresforschung (ICES) hatte sich Anfang des Jahres für eine komplette Aussetzung der Heringsfischerei und die EU-Kommission für Reduzierung der Herings-Fangquote von 63 Prozent ausgesprochen. Bei der Dorsch-Fangquote wurde im Vorfeld eine Erhöhung von 31 Prozent vorgeschlagen. Demnach haben sich die EU-Fischereiminister für eine höherer Fangquote in der Ostsee in 2019 und gegen den Rat von Meeresexperten entschieden.
[werbung]
Ostsee-Fangquote 2019 im Überblick
Hering: 48 Prozent weniger Fangmengen. Das ergibt rund 4.600 Tonnen Heringe, die 2019 insgesamt in der westlichen Ostsee von Berufsfischern gefangen werden dürfen. In der zentralen Ostsee wird die Herings-Fangquote um 26 Prozent reduziert.
Dorsch: 70 Prozent mehr Fangmengen. Das ergibt rund 2.000 Tonnen Dorsch, die im kommenden Jahr in der westlichen Ostsee gefangen werden dürfen. In der östlichen Ostsee wird die Fangquote auf 15 Prozent reduziert.
Der Hering ist ein beliebter Fisch bei Anglern und Fischern. Kein Wunder, denn es macht nicht nur Spaß ihn zu fangen, sondern auch zu essen.
In den letzten beiden Jahren wurden zahlreiche Maßnahmen ergriffen, um den gefährdeten Dorschbestand zu schützen. Nun haben sich diese Maßnahmen ausgezahlt und eine Anhebung der Dorsch-Fangquote in der westlichen Ostsee war daher zu erwarten. Beim Hering hingegen gehen jetzt langsam die Alarmglocken an. Denn auch dieser Bestand ist gefährdet und durch die Reduzierung der Fangquote soll dem entgegengewirkt werden. Natürlich sind die Berufsfischer in der Ostsee nicht sehr erfreut über diese Entscheidung. Denn ohne stattliche Unterstützung stehen viele Existenzen auf dem Prüfstand.
Auch zahlreiche Umweltorganisationen sind über die Fangquoten 2019 in der Ostsee bei Dorsch und Hering nicht begeistert. Auf NDR.de äußerte sich WWF-Sprecherin Heike Vesper folgendermaßen: „In der kommenden Fangsaison wird der einzige vernünftige Nachwuchsjahrgang seit Jahren im Netz enden, bevor er selbst ausreichend für Nachkommen sorgen kann“. Nun wird sich in den kommenden Monaten zeigen, wie sich die neuen Fangquoten auf die Fischbestände auswirken. Sollten die erlaubten Fangmengen eingefahren sein, wird ein Fischereiverbot in den Regionen verhängt.
Die Dorsch-Fangquote in der westlichen Ostsee wird 2019 wieder erhöht. Foto: BLINKER
[werbung]
Baglimit für Angler
Für Angler wird die Ostsee-Fangquote in 2019 auch eine Auswirkungen mit sich bringen. So soll das Baglimit für Angler auf sieben Dorsche in der westlichen Ostsee angehoben werden, wie der DAFV berichtet. Die Schonzeit soll komplett entfallen, sodass über das ganze Jahr diese Regelung gilt. Auch für Berufsfischer soll die Schonzeit entfallen. Derzeit dürfen Angler außerhalb der Schonzeit fünf Dorsche pro Tag entnehmen und während der Schonzeit drei Dorsche.
Mein Respekt vor erstklassigen Fliegen ist groß, und meine Richtschnur ist ausschließlich die Praxis. Sitzt die Dun natürlich auf dem Wasser? Ist sie einigermaßen gut sichtbar? Ja? Dann darf sie in meine Box. Meine Streamer hingegen müssen erst den Unterwassertest bestehen; ich erprobe vor dem Fischen ihr Spiel. Dies trifft vor allem auf Hechtstreamer zu! Ich glaube daran, dass ein lebhaft spielender Köder einen starren Etwas überlegen ist. So erkläre ich mir die Fängigkeit von mehrteiligen Wobblern, von sirrenden Spinnern. und eben von Hechtstreamern, die einen regelrechten Elfentanz unter Wasser aufführen!
[werbung]
Habe ich einen solchen Köder für Hecht gefunden, so bleibe ich ihm treu. Viele Jahre war der Pike Bunny meine erste Wahl. Sein Spiel ist einfach großartig! Es stehen nur einige Nachteile zu Buche: Ist er richtig durchnässt, kann man ihn schwer werfen. Er taucht aber trotzdem nur ganz langsam ab. Dies erfordert für Tiefen ab einem Meter den Zusatz eines Sinkvorfaches oder die Hilfe einer Sinktip-Schnur. Der unbeschwerte Bunny ist also ein Spezialköder; was ich möchte, ist aber einer, der vielseitig ist! Oh, wie schön wäre es, wenn es einen Hechtstreamer gäbe mit ähnlicher Attraktivität plus mehr Tauchfähigkeit plus bessere Wurfeigenschaften! Und – Ihr ahnt es – ich habe ihn jetzt!
Der „Hechtstreamer No.1“ – wenn es um Hecht geht, ist dieser Streamer Bernd Kuleisas erste Wahl!
Hechtstreamer für den guten Zweck
Ich bin über 20 Jahre mit Willy Pick aus Swisttal befreundet, der ein wirklicher Experte für Großstreamer ist. Habe ich Fragen zu dem Thema, brauche ich Anregungen und für spezielle Zwecke einen guten Streamer, dann gilt: Wo ein Willy ist, ist auch ein Weg!
Der rheinisch-freundliche Willy also, er ist nunmehr Anfang 60, schickte mir vor Jahren einen solchen Hechtstreamer, mit dem ich sofort erfolgreich war. Der Unterwassertest begeisterte erst mich und später die Hechte ebenso. Leider war mein Muster bald zerfischt. Hechtzähne! Deshalb erbat ich eine neue Sendung und testete den Streamer erneut und ausgiebig. Was ich erlebte, brachte mich zu dem Schluss, ihn wirklich gefunden zu haben: meinen Hechtstreamer No. 1! Seine herrliche Beweglichkeit unter Wasser bezieht das Muster aus den luftig spielenden Materialien; es kommt aber auf das richtige Einbinden an. Aus diesem Grund haben wir den Vorgang weiter unten in diesem Artikel in ausführlichen Schritten dargestellt.
Ein besonders kräftiger Hecht, dem ein Zentimeter zur Metermarke fehlte. Autor Bernd Kuleisa fing diesen Esox in seinem Heimatfluss Stör auf einen Hechtstreamer. Foto: B. Kuleisa
[werbung]
No. 1 fängt auch ohne Sinkschnur
Der eigenschwere Kopf des Streamers erlaubt eine flexible Anbieteweise. Ich verwende gern eine Schwimmschnur ohne Sinkvorfach, und eben dieses brauche ich nicht, wenn ich die „No.1“ benutze. Der Einsatzbereich reicht so vom Flachwasser, wo man sogleich nach dem Einwurf mit der Führung mittels leicht erhobener Rute beginnt, bis hin zu Partien, die drei Meter tief sind. Das ist optimal für viele Hechtseen des Typs Flachsee und an der Abbruchkante tieferer Seen ebenso und in Flüssen zeigt sich der Streamer ebenfalls fängig. In Flüssen mit Buhnenfeldern kann man den Hechtstreamer ins Drehwasser eintauchen lassen, man gibt ihm einige Sekunden Zeit zu sinken und zupft ihn dann langsam in Sprüngen wieder ein.
Besonders erfolgreich ist der Streamer dort, wo sonst nur mit Blinkern und Gummifischen geangelt wird, die starke Fische bald kennen: Er wirkt dort wie ein Überraschungsköder und wirkt sehr überzeugend auf die Zähne starrende Schar der Räuber. Solche idealen Vorzeichen sind vielen Stellen unserer großen Flüsse (Elbe, Rhein, Weser, Donau) gegeben.
Schritt: Anschließend links und rechts je eine Sattelfeder (Grizzly) einbinden, diese sollten gleich lang sein und die „runden“ Seiten nach außen zeigen.
Schritt: In der Mitte des Schenkels langes Furabu einbinden und mit Klebstoff sichern. Weiß und Gelb sind sehr fängig. Ihr könnt aber auch andere Farben nehmen.
Wenn Du das Kreuzworträtsel in der AngelWoche gelöst hast, kannst Du hier das Lösungswort eintragen und an die AngelWoche-Redaktion abschicken. Unter allen richtigen Einsendungen werden in jeder Ausgabe der Angelwoche tolle Gewinne verlost. Welche das sind, siehst Du in der aktuellen AngelWoche. Viel Glück!
Am 3. und 4. November findet am Niederrhein die Angelexpo Rheinberg 2018 statt. Themenschwerpunkte der Angelmesse sind das Raubfisch-, Friedfisch- und Meeresangeln. Den Besuchern der Angelexpo wird ein interessantes Rahmenprogramm, abwechslungsreiche Workshops sowie die neuesten Trends aus dem Angelbereich geboten.
[werbung]
Angelexpo Rheinberg mit großem Aufgebot
Neben zahlreichen Herstellern, Shops und Guides wie zum Beispiel Fox Rage, Zebco, Lowrance, Angelreisen K&N Berlin, MB Fishing sowie Stephan Gockel und CMW Rutenbau erwartet die Besucher auch zahlreiche interessante Vorträge. Wer sich für das Zanderangeln interessiert, der sollte am 3. November um 13.45 Uhr die Vortragsbühne besuchen, um sich noch den ein oder anderen Tipp abzuholen. Am selben Tag finden zudem weitere spannende Vorträge von Thorsten Ahrens zum Meeresangeln allgemein und Angeln in Norwegen statt, Dietmar Isaiasch gibt Einblicke in das moderne Gummifischangeln und Jan Schoofs verrät seine Taktik zum Natürköderangeln.
Von Ruten, Rollen, Ködern, Futter und Boote – Auf der Angelexpo in Rheinberg bekommen Besucher eine Menge geboten. Foto: Angelexpo
Am Folgetag, den 4. November, wird Stephan Gockel wissenswertes rund um die No-Action-Shads verraten, das Team rund um Dieter Eisele gibt Tipps zum erfolgreichen Meeresangeln und Rico Streul hält einen spannenden Vortrag über die Grundlagen der neuesten Echolottechnik.
Damit Euch keine lange Wartezeit beim Kartenkauf bevorsteht, könnt Ihr Eure Ticket auch im Online-Shop bestellen. So kommt Ihr durch einen extra Eingang direkt zur Angelexpo Rheinberg und könnt das volle Rahmenprogramm genießen. Sucht Ihr außerdem noch nach einem Geschenk für einen Angler-Freund, dann könnt Ihr natürlich auch Tickets verschenken und so gemeinsam die Angelexpo besuchen.
Tagesticket ermäßigt: 7,00€ (Kinder 10-14J. + Schwerbehinderte bei Vorlage des Ausweises mit B+H-Vermerk, Begleitperson frei)
Kinder unter 10 Jahren: kostenlos
Parken kostenpflichtig: 3,-€
Adresse:
Messe Niederrhein GmbH
An der Rheinberger Heide 5DE
47495 Rheinberg www.angelexpo.de
[werbung]
Mitmachen und 10×2 Freikarten für die Angelexpo Rheinberg 2018 gewinnen
[contest-form]
Einsendeschluss ist der 02. November 2019. Eine Barauszahlung ist nicht möglich. Die Gewinner werden per Email informiert. Informationen zu den Teilnahmebedingungen findet ihr hier.
Der Hardangerfjord in Westnorwegen ist der größte, längste und tiefste Fjord der Region – voller Fisch und überwältigender Natur. Schroffe Berge mit blinkenden Schneefeldern und blau geeisten Gletschern, mit himmelhohen Wasserfällen, die direkt in den engen Fjord stürzen – der erste Eindruck, den der Hardangerfjord auf seine Besucher macht, könnte dramatischer nicht sein. Der Fjord selbst ist schon eine „Marke“ für sich: Er gehört zu den längsten (170 km) und tiefsten Fjorden (725 m) Norwegens, übertroffen nur vom Sognefjord (201 km/ 1308 m). Zahlreiche Inseln sind ihm vorgelagert, von denen einige selbst schon legendäre Angelreviere sind (Tysnes, Stord). In dieser atemberaubenden Kulisse, direkt am Lukksund, befindet sich das Ferienhaus von Borks, in dem Ihr Euren Angelurlaub zum Hardangerfjord starten könnt.
Angelurlaub am Hardangerfjord – Fischreiche Aussichten
Das 85 Quadratmeter große Ferienhaus ist ausgelegt für fünf Personen und befindet sich zirka 2,5 Autostunden von der Hauptstadt Bergen entfernt. Auf der großen Terrasse kann man wunderbar in den Tag starten und einen erfolgreichen Angeltag ausklingen lassen. Besonders wenn die Sonne hinter den beeindruckenden Gebirgszügen verschwindet oder aufgeht, kommt man schon ins Schwärmen. Nach einem erfolgreichen Angeltag, ist das der perfekte Abschluss.
In den geschützten Schären lässt es sich auch bei windigem Wetter wunderbar Angeln. Foto: Borks
Und fangen kann man im Hardangerfjord jede Menge: Leng, Lumb und Dorsch, die das Angelgerät oft genug durch ihre Kampfkraft strapazieren. Es gibt viele Unterwasserberge und Plateaus in den Buchten. Hier stehen kampfstarke Pollacks und Dorsche. Die beißen auch an den steil abfallenden Kanten und tieferen Unterwasserbergen im Hauptarm des Fjordes. Obendrauf gibt es Köhler bis zu einen Meter Länge. Ein ganz besonderer Kick für Spinnangler ist das Makrelenangeln. Diese treiben sich das gesamte Jahr über in lokalen Schwärme mit Granaten bis über 2 kg herum. Aber auch Lachse und Meerforellen (im Sommer), Wittlinge, Knurrhähne, Schellfische, Seehechte und auch Flunder, Scholle und sogar Steinbutt bringen eine bunte Fischvielfalt mit sich.
Gemütlich eingerichtet und mit Blick aufs Meer. Was brauch das Anglerherz mehr? Foto: Borks
Natürlich kann man auch an den Uferregionen sein Glück auf Dorsch und Co. probieren. Aber wer das Beste aus seinen Angelurlaub am Hardangerfjord herausholen möchte, der sollte mit einem Boot die heißen Spots anfahren. Dafür steht ein ein neues 17 fuß 30 PS Motorboot mit Echolot zur Verfügung, welches bei der Buchung des Ferienhauses inklusive ist. Das Haus selbst ist neuwertig und mit folgendem Interieur und Extras ausgestattet:
Bad mit Dusche und WC und Fußbodenheizung
komplette Küche mit Spülmaschine
Waschmaschine
Gefriertruhe
Kamin
E-Heizung
SAT-TV
Terrasse
Grill
Gartenmöbel
Filetierplatz
Bootssteg mit Bootshaus für Angelgerät (ca. 90 Meter vom Ferienhaus entfernt)
Zum Ferienhaus gehört ein 17 fuß Motorboot mit Echolot und 30-PS-Motor. Foto: Borks
In 5 Kilometer Entfernung kann man sich mit Lebensmitteln eindecken und es kann auch direkt vor dem Haus geparkt werden. So muss man nicht seinen ganzen Einkauf weit herumtragen und kann seine Zeit lieber mit Angeln verbringen. Ihr seid jetzt auf den Geschmack gekommen und möchtet Euren nächsten Angelurlaub am Hardangerfjord verbringen? Dann könnt Ihr dies bequem per Telefon oder auch per Mail buchen. Gebt einfach folgenden Buchungscode mit an und schon seid Ihr nicht mehr weit entfernt von Eurem nächsten Urlaub in Norwegen: 60-1
Eine Empfehlung für die Anreise ist die Fährpassage Hirtshals – Stavanger, Hirtshals – Kristiansand.
In den letzten Jahren hat sich das Angeln unglaublich weiterentwickelt. Besonders spüren wir diese Entwicklung bei einem Besuch im Angelfachgeschäft um die Ecke. Neben einer riesigen Auswahl an Angelruten und Angelrollen hängen an den Verkaufswänden unzählig viele Zubehörteile für unser Hobby. Dadurch sind Angeleinsteiger schnell überfordert. Doch mit ein paar wertvollen Tipps, verliert Ihr nicht den Überblick, sondern könnt Euch auf das Wesentliche konzentrieren: Angeln!
Angeln ist mehr als nur Fische fangen! Bei diesem Hobby kommen sich Mensch, Tier und Natur so Nahe, wie es kaum bei einem anderen Freizeitbeschäftigung der Fall ist. Dabei liegt der Fokus im sorgsamen Umgang mit den Lebewesen, der Natur und natürlich auch auf dem Fang eines kapitalen Fisches. Damit Dir der Einstiegs ins Angeln leichter fällt, haben wir hier für Dich einen ausführlichen Artikel zusammengefasst, in dem Du alle wichtigen Informationen für den Anfang findest. Aber auch langjährige Experten werden sicherlich den ein oder anderen guten Tipp mit ans Wasser nehmen, um so erfolgreicher zum Fisch zu kommen. Petri Heil!
Der Autor
Image may be NSFW. Clik here to view.Jan Pusch wurde 1972 in Schwerin geboren und ist seit frühester Jugend mit dem Angeln eng verbunden. Heute ist der sympathische Mecklenburger Inhaber der Angelschule NORD und nimmt Interessierten die Fischereischeinprüfung ab. Wer mehr über Jan oder seine Angelschule erfahren möchte, geht auf www.angelschule-nord.de
Die Angelrute ist unser wichtiges Werkzeug, denn sie ist unser verlängerter Arm. Mit ihr werfen wir unseren Angelköder aus, setzen den Anhieb und versuchen, den kämpfenden Fisch im Drill zu ermüden. Grundsätzlich sollte die Angelrute auf das Einsatzgebiet und den Zielfisch abgestimmt sein. Wichtige Informationen wie Rutenlänge, Wurfgewicht, Rutenaktion/Biegekurve und natürlich den Preis erhalten wir beim Kauf. In der Regel stehen diese Informationen auf dem Rutenblank – direkt über dem Handteil.
Rutenarten im Überblick
Angelruten Bezeichnung
Länge in Meter
Wurfgewicht in Gramm
Einsatzgebiet und Zielfisch
Bootsruten leicht
1.80 – 2.40
20 – 100
Raubfische, Barsch, Hecht, Zander
Bootsruten schwer
1.80 – 2.40
100 – 600
Meeresangeln und große Meeresfische, Wels
Spinnruten leicht
2.10 – 2,70
10 – 30
Barsch, Forelle, Äsche, Döbel
Spinnruten mittel
2.10 – 3.00
20 – 50
Barsch, Forelle, Hornhecht, Rapfen, Meerforelle, Dorsch vom Ufer, Zander
Spinnruten schwer
2.40 – 3.30
60 – 100
Hecht, Zander, Dorsch, Makrele
Brandungsruten
3.90 – 4.50
150 – 250
Plattfisch, Dorsch
Kopf- oder Stippruten unberingt
3.00 – 17.50
5 – 20
Weißfische
Karpfenruten
3.60 – 3.90
60 – 120
Karpfen, Schleien
Federruten Futterkorb
3.60 – 3.90
60 – 180
Karpfen, Brassen, Schleien
Matchruten Posenrute
3.45 – 4.20
5 – 30
Weißfisch, Brassen, Rotaugen, Güster
Pilkruten leicht
2.10 – 3.60
40 – 100
Dorsch
Pilkruten schwer
2.10 – 3.60
100 – 180
Dorsch, Köhler, Pollack, Leng
Grundrute leicht
2.70 – 3.90
30 – 60
Aal, Brassen, Karpfen, Hering
Grundrute schwer
2.70 – 3.90
60 – 150
Aal, Plattfisch, Zander, Hecht
[werbung]
Rutenlänge
Die Rutenlänge ist für die Entfernung der Köderpräsentation und die Wurfweite wichtig. Bei unberingten Ruten, sogenannten Kopf- oder Stippruten, welche meistens teleskopierbar sind, ist die Länge auch die maximale Entfernung, in der ein Angelköder angeboten werden kann. Beringte Angelruten transportieren mit Hilfe der Angelrolle den Köder weiter als ihre eigentliche Rutenlänge. Zwar sind mit längeren Angelruten in der Regel auch größere Wurfweiten möglich, sie sind aber auch im Gewicht schwerer und nicht immer notwendig.
Angeln wir vom Boot aus, kommen besser kürzere Ruten zum Einsatz. Sie sind handlicher und weites Werfen ist vom Boot aus häufig gar nicht erforderlich. Fischen wir vom Ufer, freuen wir uns über einige Zentimeter mehr Rutenlänge. Damit können wir weiter werfen und kommen noch über die Steinpackung und Bewuchs hinweg. Auch beim Brandungsangeln in Nord- und Ostsee sind lange Ruten Trumpf. Oft stehen Dorsche und Plattfische weiter draußen hinter der Kante. So sind die Räuber auch tagsüber in Wurfweite.
Die Rute scheint zu passen – da kommt Freude auf. Foto: J. Pusch
Wurfgewicht
Das Wurfgewicht, WG oder CW (engl. casting weight), bezieht sich auf das Gewicht der auszuwerfenden Angelmontage. Das bedeutet auf das Gesamtgewicht der montierten Köder, Bleie, Posen und Haken. Meistens ist eine Unter- und Obergrenze angegeben. In diesem Gewichtsbereich sollten dann auch die zu werfenden Köder liegen. Achtung: Ist der Köder schwerer als erlaubt, kann dies zum Rutenbruch führen!
Rutenaktion
Die Rutenaktion, auch Biegekurve genannt, ist ein wichtiges Kaufkriterium. Darunter ist das Durchbiegeverhalten unter Last, Aufbau und Abbau einer Federkraft gemeint. Unter Belastung gibt es drei Arten der Rutenaktion:
Ruten mit Spitzenaktionen (1) biegen im Gegensatz zu Ruten mit parabolischer Aktion (3) nur im Spitzenbereich. Grafik: BLINKER
Leider findet man auf dem Rutenblank selber keine Informationen über die Rutenaktion. Im Fachgeschäft hilft oft der Verkäufer, indem er die vom Angler festgehaltene Rute von der Spitze aus nach unten biegt. Bei dieser Belastung ist die Biegekurve eindeutig zu erkennen.
Ruten mit parabolischer Aktion laden sich beim Wurf perfekt auf. Foto: J. Bass
Tipp für den Einsteiger: Angelruten mit semiparabolischer Aktion sind die „goldene Mitte“. Sie verfügen über eine feine Bisserkennung und ermöglichen eine gute Wurfweite. Fluchten größerer Fische werden bei gut eingestellter Rollenbremse ausreichend abgefedert.
Ruten mit einer spitzen Aktion haben ein hartes Rückgrat. Dadurch lassen sich Anschläge auf weite Distanz gut durchbringen und mit ihn kann eine direktere Köderführung erzielt werden. Besonders beim Zanderangeln mit Gummifisch ist das von Vorteil. Foto: BLINKER
Steck- oder Teleskoprute zum Angeln?
Steckruten bestehen aus mindestens zwei Teilen, dem Hand- und Spitzenteil, welche zusammengesteckt werden. Zweiteilige Steckruten bieten den besten Kompromiss zwischen Gewicht, Transportlänge und Rutenaktion. Für Reisende sind aber auch mehrteilige Steckruten erhältlich.
Teleskopruten lassen sich teleskopisch auseinanderziehen. Vorteil ist das geringe Transportmaß, einziger Nachteil ist die – wegen der vielen Teile – ungünstige Biegekurve. Zudem ist der Blank-Durchmesser bei Teleskopruten größer, weil beim Einschub ein Rutenteil in das andere geschoben werden muss.
Tipp Pflege Teleskopruten: An der Schraubkappe, am unteren Handteil, können Teleskopruten geöffnet werden. Unter fließendem Wasser kann die Rute so leicht gereinigt werden.
Unterschiedliche Ringe fürs schwere und leichte Fischen. Foto: J. Pusch
Der Rutengriff
Der Griff besteht meistens aus dem Naturprodukt Kork oder Duplon, einem schaumstoffartigen Kunststoff. Der Korkgriff ist ein Naturprodukt und im Verhältnis zum Duplongriff etwas teurer. Neben dem Preis entscheidet auch der individuelle Geschmack. Am Griffstück befindet sich zudem der Rollenhalter. In diesen wird die Angelrolle eingespannt. In der Beliebtheit haben sich Schraubrollenhalter durchgesetzt.
Rutengriffe sind aus unterschiedlichen Materialien gefertigt – traditionell aus natürlichem Kork, modernere Varianten aus festem Schaumstoff. Foto: J. Pusch
Qualität, Marke und Preis
Moderne Angelruten werden in einem aufwändigen Verfahren mit vielen Arbeitsschritten hergestellt. Eingesetzt werden hochwertige Verbundstoffe wie Kohlefaser (Carbon). Dadurch sind moderne Angelruten sehr leicht und verfügen über eine hohe Schnelligkeit, die besonders für den Anhieb günstig ist. Für welches Modell und welche Marke man sich beim Kauf entscheidet ist Geschmackssache. Letztendlich muss die Rute dem Zielfisch entsprechen, vom Preis gefallen und dem Käufer gut in der Hand liegen.
Pflegetipp: Angelruten und deren Ringe sind empfindlich. Beim Transport schützt eine Rutentasche vor Beschädigungen. Rutenwachs pflegt den Blank und die Ringe vor äußeren Einflüssen.
[werbung]
Die Angelrolle
Angelrollen dienen der Schnuraufnahme und ermöglichen beim Wurf die Schnurfreigabe und das Einholen der Schnur. Im Drill sollen sie bei eingestellter Bremse Schnur freigeben, so dass weder die Angelrute überlastet wird, noch die Schnur reist.
Die richtige Bremseinstellung ist besonders bei großen Fischen wichtig. Rasch hat der Fisch eine größere Zugkraft entwickelt, als die Schnur aushalten kann. Ist zusätzlich die Rute am Ende der Biegekraft angelangt, wird die Schnur reißen und der schon sicher im Kescher geglaubte Fisch ist verloren.
Angelrollen gibt es in unterschiedlichen Größen und Bauweisen. Am meisten bekannt sind die Stationärrollen. Es gibt sie als Front- oder Heckbremsrolle. Zum Großfischangeln im Meer werden oft Multirollen benutzt. Kleinere Multirollen zum Raubfischangeln, sogenannte Baitcaster, finden auch in Deutschland immer mehr Anhänger.
Hinweis: Vor dem Angeln ist immer die Rollenbremse einzustellen. Die Rolle muss über die Bremse Schnur freigeben, bevor die Rute und Schnur überlastet sind.
Rollengröße Faustformel: Leider gibt es keine Norm für die Größen von Angelrollen, nur einen Richtwert. Hinter dem Rollennahmen steht meistens auch die Rollengröße. So passen auf eine 30-er, 300-er oder 3000-er Rolle rund 100 Meter 0,30 Millimeter dicke monofile Schnur. Bei einer 4000er Rolle passen 100 Meter 0,40 Millimeter und bei einer 2500er Rolle 100 Meter 0,25 Millimeter starke Schnur. Wird eine dünnere Schnur gewählt, passen deutlich mehr Schnurmeter auf die Spule. Für die Größenwahl gilt: Je stärker die Angelschnur, desto größer muss der Spulendurchmesser der Angelrolle sein!
Front- oder Heckbremse? Stationärrollen werden unterschieden in Heckbrems- und Frontbremsrollen. Für welche sich entschieden wird, ist eine Geschmacksfrage. Experten fischen gerne mit einer Frontbremsrolle. Ihre Bauform ist kürzer und sie ist etwas robuster.
Rollenbremsen: links Heckbremse, rechts Frontbremse. Foto: J. Pusch
Rollengröße und ihre Verwendung
Kleine Rollen
0.20 – 0.25er Größe
Friedfischangeln, Forellen, Barsch
Mittlere Rollen
0.30 – 0.40er Größe
Aal, Zander, Hecht
Große Rollen
0.50 – 0.80er Größe
Dorsch, Plattfisch, Karpfen, Wels
Technische Unterschiede
Moderne Angelrollen sind technische Meisterwerke. Sie verfügen über verschiedene Systeme, um den Einsatz unter allen Bedingungen zu gewährleisten. Achtet auf einen ruhigen, leichtgängigen Lauf. Zum aktiven Spinnfischen mit Kunstködern ist eine Rolle mit „Sofort-Stop“ empfehlenswert. Die Rolle sollte bei eingeschalteter Rücklaufsperre sofort stoppen und kein Spiel im Rotor zeigen.
[werbung]
Das Übersetzungsverhältnis (Gear Ratio) liegt bei vielen Rollen um 5:1. Bei einer Kurbelumdrehung dreht der Rotor fünf Mal um die eigene Achse. Ist die Übersetzung höher, wird schneller Schnur eingeholt. Das ist beim Angeln auf große Entfernung und schnellen Spinnfischen von Vorteil. Eine kleinere Übersetzung wird häufig bei großen Multirollen angewandt. Zwar ist dadurch die Einholgeschwindigkeit geringer, sie besitzen aber so deutlich mehr Kraft.
Die Anzahl der Kugellager müssen nicht überbewertet werden. Viel wichtiger sind beschichtete Kugellager, was vor Korrosion schützt und die Langlebigkeit der Rolle erhöht. Bei manchen Rollen ist eine zusätzliche Ersatzspule im Karton. Diese, mit einer anderen Schnurstärke bespult, erhöht den Einsatzbereich beim Fischen.
Links- oder Rechtshand? Einige Angler drehen mit der linken Hand an der Kurbel, andere mit der rechten. Wird links gedreht, handelt es sich um eine Linkshandrolle. Wird rechts gedreht, um eine Rechtshandrolle. Stationärrollen können auf Links- oder Rechtshand durch Kurbelwechsel umgebaut werden. Bei Multirollen ist das technisch nicht möglich! Wer also mit der Multirolle fischen möchte, sollte sich vor dem Kauf auf Links- oder Rechtshand festlegen.
Pflegetipp: Angelrollen besitzen eine komplexe Mechanik. Nach einiger Zeit im Einsatz tut etwas Rollenöl an den beweglichen Teilen gut. Die wenigsten Rollen vertragen Salzwasser! Deshalb immer mit Süßwasser spülen und trocknen lassen.
Alle Rollentypen auf einen Blick: Oben links befindet sich eine schwere Multirolle, darunter die Baitcasterrolle zum Spinnfischen und rechts daneben eine klassische Stationärrolle. Foto: J. Pusch
[werbung]
Schnur zum Angeln
Die Schnur ist eine wichtige Komponente beim Angeln. Sie ist die Verbindung zum Fisch. Grundsätzlich gibt es zwei Arten von Angelschnüren, die Monofilen (Sehne) und die Multifilen (Geflecht). Beide Schnurtypen haben Vor- und Nachteile und ihre Berechtigung.
Monofile Schnüre, auch als Sehne bekannt, bestehen aus einem Stück gezogenes, glattes Nylon. Sie werden in sämtlichen Stärken und Lauflängen hergestellt. Monofile gibt es in verschiedenen Farben, sogar farblos und somit nahezu unsichtbar im Wasser (Fluorocarbon). Viele monofile Schnüre besitzen eine bis zu 20-prozentige Dehnung, welche sich je nach Angelmethode zum Nachteil oder zum Vorteil auswirken kann.
Monofile Schnur gibt es in unterschiedlichen Farben und Stärken. Sie hat eine gewisse Dehnbarkeit. Foto: J. Pusch
Eingesetzt wird die monofile Schnur gerne beim passiven Angeln wie dem Friedfischangeln auf Karpfen, Schleien und andere Weißfischarten. Besonders zum Posenangeln mit dem klassischen Angelhaken ist monofile Schnur ideal. Sie verzeiht mögliche Fehler im Drill und puffert zu harte Fluchten von großen Fischen ab. Beim Grund- oder Futterkorbangeln auf große Entfernungen ist die Bisserkennung wegen der höheren Dehnung allerdings schwieriger.
Zum aktiven Raubfischangeln mit Gummifisch, Blinker, Wobbler und Co. ist eine geflochtene Schnur empfehlenswert. Diese besteht aus mehreren hauchdünnen Fasern, die miteinander verflochten oder verschweißt sind. Die Oberfläche von Geflechtschnur ist zwar nicht so glatt wie die von monofilen Schnüren, dafür besitzt sie aber eine im Verhältnis viermal so hohe Tragkraft. Zudem ist die Elastizität kaum spürbar. Multifile Schnüre sind durch ihre geringe Dehnung sehr direkt, was besonders für das aktive Kunstköderangeln von Vorteil ist.
Angelrollen mit geflochtener Schnur eignen sich besonders für das aktive Raubfischangeln mit Natur- und Kunstködern. Foto: J. Pusch
Moderne monofile Angelschnüre werden mit einer Polyamid-Legierung getunt. Der Tuningschwerpunkt liegt in einer verbesserten Tragkraft und einer Verringerung der Dehnung. So erreichen monofile Hochleistungsschnüre eine Elastizität von nur neun Prozent. Fluorocarbon ist eine monofile Schnur, die dem Lichtbrechungsfaktor von Wasser angepasst und dadurch nahezu unsichtbar ist. Deshalb wird Fluorocarbon von vielen Anglern gerne im klaren Wasser und als abriebfestes Vorfachmaterial benutzt.
Posenangeln zählt zu den klassischen Methoden beim Angeln. Jeder leidenschaftliche Angler spürt die Spannung, wenn die Pose wackelt und sich dann wie von Geisterhand in Bewegung setzt. Ein Fisch hat unseren Köder aufgenommen und die Pose wird im Idealfall sofort unter die Wasseroberfläche gezogen. Ein deutlicher Biss, der rasch mit einem Anschlag quittiert werden sollte. Nicht immer sind die Bisse so deutlich. Manchmal schwimmen die Fische nur etwas zur Seite. Jetzt gilt es, geduldig den richtigen Zeitpunkt zum Anschlag abzuwarten. Zieht der Fisch nach der Köderaufnahme in höhere Wasserschichten oder richtet sich auf, verhält sich die Pose anders. Sie steigt aus dem Wasser und legt sich auf die Wasseroberfläche – ein typischer Hebebiss. Anschlagen! Dieser Moment ist beim Angeln Adrenalin pur. Probiert es unbedingt einmal aus.
Angellehrer Jan Pusch erklärt, wie das klassische Posenangeln funktioniert. Er zeigt, wann welches Posenmodell zum Einsatz kommt und wie man am besten mit der Pose fängt. Foto: J. Pusch
Die klassische Pose beim Angeln
Posen, auch Proppen oder Schwimmer genannt, sind Schwimmkörper, die den Köder beim Angeln tragen und als Bissanzeiger dienen. Sie sind mit der Angelschnur verbunden und besitzen je nach Einsatzzweck und Zielfisch unterschiedliche Größen, Formen und Tragkräfte. Posen können aus Holz, Kunststoff oder Kork gefertigt sein. Mit Hilfe von Posen kann der Köder in jeder beliebigen Wassertiefe angeboten werden.
[werbung]
Gewässertypische Grundformen einer Pose
Abhängig von Gewässertyp und Anwendung gibt es verschiedene Grundformen von Posen:
Posen für langsam fließende Gewässer
Diese Posenart besitzt beim Eindringen in das Wasser nur minimalen Widerstand und hat somit wenig Scheuchwirkung. Durch ihre schlanke Bauform reagieren leichte Posen beim Biss sehr sensibel.
Posen für mittelschnell fließende Gewässer
Ihre Bauform ist bauchiger und sie ist perfekt für die Strömung. Ihr Kiel ist aus Kohlefaser (Carbon), Metall oder Glasfaser gefertigt. Dieser verbessert das Schwimmverhalten.
Laufposen für Stillgewässer und Flüsse
Sie kommen vor allem dort zum Einsatz, wo die Wassertiefe die Rutenlänge übersteigt. Laufposen gibt es in verschiedenen Bauformen mit Ösen und Innenführungen.
Posen für spezielle Methoden
Diese Posen sind für spezielle Techniken entwickelt worden. Dazu gehören Posen zum Matchangeln (Waggler) oder zum Schleppfischen (Sbirolinos). Auch vorbebleite Posen fallen in diese Rubrik.
Zwar bieten einige Hersteller Universalposen an, die für viele Situationen am Wasser geeignet sind. Dennoch: Eine für alle Zwecke geeignete Allround-Pose gibt es nicht. Deshalb führen Experten für jeden Einsatzzweck unterschiedliche Posen mit. Tipp: An windigen Tagen und Wellengang sind Posen mit tiefliegendem Schwerpunkt empfehlenswert.
Posen ausbleien
Posen besitzen Auftrieb, der je nach Größe und Werkstoff unterschiedlich ist. Diesen Auftrieb muss der Fisch beim Anbiss überwinden. Deshalb sollte der Auftrieb von Posen so gering wie möglich sein. Ermöglicht wird dieses durch sorgfältiges Austarieren mit Bleigewichten. Ohne Blei würde die Pose nur auf der Wasseroberfläche liegen und eine Bisserkennung wäre unmöglich. Zudem wird der Fisch viel Widerstand spüren und den Köder wieder loslassen.
Optimal austariert ist die Pose, wenn nur noch die Antenne aus dem Wasser schaut. Antennen haben nur einen geringen Auftrieb und der Fisch spürt beim Biss kaum Widerstand. Bei den meisten Posen ist die Tragkraft in Gramm aufgedruckt. In der Praxis wird man aber feststellen, dass diese Hersteller-Angaben nicht immer zutreffen und nur Zirka-Werte sind. Ein genaues Austarieren der Pose ist deshalb immer notwendig!
Schrotbleie, Wickelblei und Bleioliven – mit all diesen Bleiformen werden Posen beschwert. Foto: J. Pusch
Hinweis: Auf vorgebleiten Posen finden wir zwei Gewichtsangaben. Die erste Zahl ist das bereits vorhandene Bleigewicht. Die zweite Zahl ist das zusätzliche, erforderliche Gewicht.
Blei-Formen
Der Fachhandel bietet unterschiedliche Bleie zum Austarieren von Posen an. Kugelblei, Olivenblei und Sargblei werden in der Regel bei größeren Schwimmern mit hoher Tragkraft verwendet. Die Gewichtsangaben sind bei diesen Bleiarten in der Regel eingestanzt und helfen so bei der richtigen Auswahl. Wickelblei, stabförmiges Blei (Stylblei) oder Spaltblei (Schrotblei) werden meist an leichten Posen eingesetzt. Die kleineren Bleie befinden sich oft sortiert in Spenderdosen. Durch das Drehen am Spenderring können die Bleie aus dem jeweiligen Fach entnommen werden. Am Entnahmefach befindet sich auch die Gewichtsangabe der Bleie.
Tipp: Gute Schrotbleie müssen weich sein, damit sie sich auf der Schnur verschieben lassen und dabei nicht die Schnur beschädigen! Weiterhin sollten die Schlitze der Bleie immer genau zentriert sein und in der Mitte liegen. Mit einer Schrotbleizange können weiche Bleie leicht geklemmt und bei Bedarf wieder gelöst werden.
[werbung]
Feststellpose
Posen können an der Angelschnur feststehend oder gleitend montiert werden. Feststehende Posen werden in einem bestimmten Abstand zum Angelhaken montiert. Der Abstand zwischen Pose und Haken ist dann die eingestellte Angeltiefe. Beispiel: Beträgt der Abstand zwischen Pose und Haken einen Meter, wird der Köder in einer Höhe von einem Meter unter der Wasseroberfläche angeboten.
Die Montage der feststehenden Pose erfolgt entweder durch:
das Festklemmen an einer Angelschnur mit Hilfe von Gummiringen (Posenring) oder Silikonschläuchen,
mit weiterer Fixierung durch eine untere Posenöse oder
mit der Schnurklemmung durch Posenkörper und Kiel.
Tipp: Beim Angeln mit feststehender Pose darf die Angeltiefe die Rutenlänge nicht überschreiten. Ansonsten kommt es spätestens beim Wurf oder bei der Landung vom Fisch zu Behinderungen.
Montage einer feinen, feststehenden Pose zum Stippfischen
Die Pose wird fest auf die Schnur geklemmt. Dazu wird die Schnur durch den Posenring gezogen.
Am Ende der Schnur wird ein Haken angebunden.
Das Schrotblei wird über den Haken in Kettenform geklemmt. Von oben nach unten werden die Bleischrote kleiner. Wird das unterste Schrotblei zirka drei Zentimeter über den Angelhaken montiert, ist die Bisserkennung extrem sensibel.
Eine feststehende Pose wird einfach über zwei Silikonschläuche und das Öhr am Körper auf der Schnur montiert. Foto: J. Pusch
Laufpose
Laufposen werden beweglich (gleitend) auf der Angelschnur montiert. Sie besitzen für diese Montageart entweder ein bis zwei Schnurführungsösen oder ein Schnurdurchlaufröhrchen. Beim Wurf liegt die freilaufende Pose direkt auf dem Blei. Sobald die Pose aufs Wasser trifft, sinkt das Blei durch die Schwerkraft solange ab, bis es den Gewässergrund erreicht hat oder durch einen Posenstopper in einer bestimmten Wassertiefe gehalten wird. Der Abstand zwischen Stopper und Angelhaken entspricht der vom Angler eingestellten Angeltiefe.
Beispiel: Ist der eingestellte Abstand zwischen Posenstopper und Haken fünf Meter groß, wird der Köder in einer Höhe von fünf Metern unterhalb der Wasseroberfläche angeboten.
Der Vorteil von Laufposen ist, dass die eingestellte Angeltiefe variabel sein kann, ohne Rücksicht auf die Rutenlänge. Besonders in größeren Wassertiefen ist die Verwendung von Laufposen erforderlich. Foto: J. Pusch
Montage einer Laufpose
Auf die Hauptschnur wird ein Stopper montiert.
Als Puffer folgt eine Kunststoffperle. Sie sollte größer als der Ösen- oder Röhrchendurchmesser der Pose sein.
Die Laufpose wird auf die Hauptschnur gezogen.
Als Puffer zwischen Pose und Blei kann eine Gummiperle dienen.
Das Blei wird montiert.
Als Puffer und Knotenschutz dient eine weitere Gummiperle.
Ein Wirbel mit Karabiner wird angeknotet.
Das fertige Vorfach mit Angelhaken wird eingehängt.
Tipp: Vorfach mit Haken abwickeln: Im Fachhandel sind fertig gebundene Angelhaken mit Vorfach erhältlich. Damit die gewickelten Vorfächer nicht verknoten, einfach mit zwei Fingern in den Schnurring greifen und diesen spreizen. Jetzt lässt sich das Vorfach sauber abwickeln.
Vorteil
Nachteil
Festellpose
Einfache Montage, kein Stopper notwendig. Besonders für feine Posengewichte geeignet.
Nur im Flachwasser einsetzbar. Eingestellte Tiefe darf nicht größer als Rutenlänge sein.
Laufpose
Variabel in allen Wassertiefen einsetzbar.
Schnurstopper immer erforderlich. Posen mit geringer Bebleiung sind weniger geeignet.
[werbung]
Posenstopper
Erfahrene Angler binden ihren Stopperknoten selbst. Wem das zu aufwändig ist, bekommt im Fachhandel verschiedene Varianten.
Fadenstopper Die bereits vorgeknoteten Stopper befinden sich auf einem Röhrchen. Durch dieses wird die Hauptschnur gezogen. Anschließend kann der Stopper auf die Hauptschnur geführt werden. Die beiden Enden werden nun gleichmäßig zusammengezogen und abgeschnitten.Vor dem Zusammenziehen den Stopper etwas befeuchten. So zieht sich der Knoten gleichmäßiger zusammen. Die Enden nicht zu weit abschneiden. Dadurch hakt er weniger auf der Rollenspule und in den Ringen.
Nach dem Fadenstopper folgt eine Perle sowie die Pose. Foto: J. Pusch
Gummistopper (Silikonstopper) Diese befinden sich montiert auf einem dünnen Draht. Am Drahtende ist eine Schlaufe. Durch diese wird die Hauptschnur geführt und anschließend der Gummistopper auf die Hauptschnur gezogen. Vor dem Verschieben sollte man Gummistopper und Hauptschnur befeuchten. Im nassen Zustand rutscht der Stopper besser und ist nicht so schnell verschlissen.
Gummistopper (re. auf dem Foto) gibt es in unterschiedlichen Größen, damit diese optimal auf der Hauptschnur sitzen und nicht verrutschen. Foto: J. Pusch
Ausloten des Gewässers
Jedes Gewässer besitzt Scharkanten, Unterwasserberge oder Flachwasserbereiche. In fließenden Gewässern gibt es Strömungskanten, Rinnen oder Vertiefungen. Um an diesen markanten Stellen erfolgreich angeln zu können, muss unsere Posenmontage optimal ausgelotet sein. Als erstes wird die Pose so ausgebleit, dass nur noch die Antenne aus dem Wasser ragt. Dann wird ein Lotblei (Klemmblei) am Angelhaken befestigt und die Montage auf die ausgesuchte Angelstelle geworfen. Ist die Angelstelle tiefer, geht durch das zusätzliche Lotblei die Pose unter.
Das Klemmblei wird geöffnet, der Haken hineingelegt, wieder geschlossen und ist anschließend bereit zum Auswerfen. Foto: J. Pusch
Jetzt wird die Montage eingeholt und die Pose nach oben verschoben, also tiefer gestellt. Durch erneutes Auswerfen prüfen wir, ob die Pose weiterhin unter Wasser gezogen wird. Das wiederholen wir so lange, bis nur noch die Posenantenne aus dem Wasser schaut. Natürlich kann es auch passieren, dass wir zum Anfang die Pose zu tief einstellen. Dann liegt die Pose auf der Wasseroberfläche, weil unsere Bleie nicht zum Tragen kommen. In diesem Fall wird die Pose flacher, also nach unten gestellt und die genaue Einstellung ist schnell gefunden.
Tipp: Besonders Fische mit unterständiger Maulstellung und auch Karpfen, Brassen und Güstern, sogenannte Cypriniden, finden am Grund ihre Nahrung. Räuber wie Aal und Zander halten sich ebenfalls gerne am Boden auf. Deshalb ist richtiges Ausloten beim Angeln elementar!
Raubfische faszinieren uns Angler seit jeher. Vielleicht liegt es an den vor Zähne-starrenden Kiefern des Hechtes, den Wolfszähnen des Zanders oder dem ausgeklügelten Jagdverhalten der Barsche. Wie auch immer: Mit den Tipps von Jan Pusch werden Jäger zu Gejagten!
Einsteiger verlieren im Gerätedschungel schnell den Überblick. Da kann Angellehrer Jan Pusch weiterhelfen. Foto: J. Pusch
Das Raubfischangeln hat sich in den letzten Jahren wie kaum eine andere Angelmethode weiterentwickelt. Meilensteine dieser Entwicklung war die Einführung der Gummiköder, welche ihren Siegeszug vor gut 30 Jahren aus den USA nach Europa angetreten sind. Dazu kommen geflochtene Angelschnüre, die im Verhältnis zur monofilen Schnur eine deutlich höhere Tragkraft besitzen und durch ihre geringere Dehnung eine direkte Köderkontrolle ermöglichen. Besonders beim aktiven Raubfischangeln sind moderne Geflochtene nicht mehr wegzudenken. Es gibt zwei grundsätzlich verschiedene Möglichkeiten, gezielt auf Räuber zu fischen:
Aktives Raubfischangeln: Ein Kunst- oder Naturköder wird beim Angeln aktiv durchs Wasser gezogen oder kontrolliert treibend angeboten. Kunstköder wie Blinker, Spinner, Wobbler oder Gummifisch üben beim aktiven Einholen einen unwiderstehlichen Reiz auf jagende Fische aus und verleiten diese zum Biss. Anstatt eines Kunstköders kann natürlich auch ein toter Köderfisch angeboten werden.
Passives Raubfischangeln: Naturköder wie Würmer, Maden oder tote Köderfische werden mit einer Grundmontage auf dem Gewässerboden oder an der Pose präsentiert.
[werbung]
Die wichtigsten Kunstköder im Überblick
Köder mit Kultstatus – der Blinker (Löffel)
Der Metallköder ist meist gebogen und besitzt einen unregelmäßigen Lauf. Im Wasser imitiert er beim Einholen kränkelnde Fische und reizt den Räuber mit blinkenden Lichtreflexen und den entstehenden Druckwellen. Packt ein Räuber den Köder, sollte der Anschlag unmittelbar erfolgen. Nur so kann der Haken in das Maul eindringen und den Fisch sicher haken.
Bereits vor über 100 Jahren haben Fischer blechartige Metallköder zum Fangen von Raubfischen eingesetzt. Patentiert wurde der erste Blinker in Deutschland bereits Anfang 1930 von Dr. Alexander Behm. Im Jahr 1933 vertrieb die D.A.M. (Deutsche Angelgeräte Manufaktur) ihren ersten Blinker mit dem Namen „Ever Ready“. 1959 war dann die Geburtsstunde einer Legende: Der berühmte D.A.M.-Z-Blinker wurde in „Effzett“ umgetauft. Dieser Name ist auch heute noch vielen Anglern ein Begriff für Qualität.
Kupfer, Gold und Silber sind Top-Farben und sollten in keiner Köderkiste fehlen. Damit sind sie für jedes Wetter gerüstet. Foto: J. Pusch
Heute gibt es Blinker in allen erdenklichen Formen, Farben und Größen. Für das Angeln in stehenden Gewässern sind breite und dünnwandige Löffel am besten geeignet. Sie können beim Einholen langsam und mit verführerischen Pausen geführt werden. In Fließgewässern nimmt uns die Strömung einen Großteil der Arbeit ab. Dort kommen schlanke und schwerere Blinker zum Einsatz. Diese werden am besten gegen die Strömung gefischt. Blinker sind im Fachgeschäft in vielen Farbvarianten und Größen erhältlich. Kleinere, zwei bis fünf Zentimeter große Blinker eignen sich für Barsch oder Forelle. Größere Modelle für Rapfen, Zander oder Hecht.
Bei getrübtem Wasser sind auffällige Blinker mit heller oder knalliger Farbe beim Angeln von Vorteil. Bei starker Sonneneinstrahlung und klarem Wasser sind dagegen unauffällige, gedeckte Farben Trumpf. Die Grundfarben Silber, Gold und Kupfer sollten in keiner Raubfischbox fehlen!
Spinner – Der Dreh zum Erfolg
Auch der Spinner ist ein echter Klassiker beim Angeln. Beim ihm dreht sich mindestens ein Metallblatt um eine Mittelachse. Durch die Rotation werden Druckwellen erzeugt, die das Seitenlinienorgan der Räuber ansprechen. Gleichzeitig reflektiert das Blatt Lichtwellen und täuscht dem Räuber eine leichte Beute vor. Bei einigen Modellen sind für die Locksteigerung zusätzlich noch Federn am Haken befestigt. Beim Einzelblatt-Spinner ist die Führung einfach: Gleichmäßiges Kurbeln, mehr ist nicht nötig, um dem Köder Leben einzuhauchen. Große Doppelblatt-Spinner können durch eingelegte Stopps deutlich attraktiver laufen.
Die Form des Spinnerblattes ist für den Lauf und die Wirkung entscheidend. Je breiter das Blatt, desto größer ist beim Einholen der Abstand zur Spinnerachse. Das Wasser wird stark verwirbelt und der Spinner bekommt großen Auftrieb – er läuft flach. Schlanke Blätter rotieren dagegen enger an der Mittelachse. Das Wasser wird weniger stark verwirbelt und dadurch besitzt dieser Spinner weniger Auftrieb und läuft tief. Leider sind die Flugeigenschafen dieses Top-Köders nicht besonders gut. Oft rotiert das Spinnerblatt bereits beim Auswurf in der Luft und reduziert so die Wurfweite.
Durch die Rotation des Spinnerblattes entsteht ein heftiger Schnurdrall – deshalb immer einen Wirbel vorschalten! Dieser sollte nicht direkt vor dem Köder, sondern am oberen Vorfachende platziert werden.
Neben dem drehenden Spinnerblatt locken bei diesem Spinner zusätzlich die Federbüschel am Haken. Foto: J. Pusch
Gummiköder – die weiche Welle
Die Erfindung der Gummiköder hat das Raubfischangeln revolutioniert. Die Weichplastikköder fassen sich nicht nur gut an, sie sehen auch fischig aus. Gummiköder werden immer realistischer und sind wahre Meister der Fisch-Imitation. Moderne Gummifische sehen selbst für uns Menschen wie ein echter Fisch aus und sind abgesehen von den Haken, kaum von echten Fischen zu unterscheiden. Dies ist sicherlich auch der Grund, dass Räuber verfehlte Gummiköder ein zweites oder drittes Mal beim Angeln attackieren.
Gummiköder werden in Fisch- und Wurmform unterschieden. Anfangs waren die Gummiwürmer die absoluten Renner unter den Weichplastikködern. Mit der Zeit sind sie jedoch in der Beliebtheit etwas hinter die Gummifische gerückt. Der klassische Gummiwurm hat einen runden Körperquerschnitt und besitzt meist eine gerippte Oberfläche. Der Schwanz wedelt (engl. twist = drehen), woher auch sein Name kommt, der Twister.
Gummiköder sind in unterschiedlichen Größen und nahezu allen Farbkombinationen erhältlich. Es gibt sie mit großem Schaufelschwanz, dezentem Teller – sogar Symbiosen zwischen Gummiköder/ Wobbler und Blinker/Spinner sind am Markt. Gummifische, auch Shads genannt, gibt es in Größen von zwei bis über 60 Zentimetern Länge. Die Formen sind schlangenförmig wie beim Aal, von oben abgeflacht wie beim Wels oder torpedoförmig wie bei einer Forelle.
Gummifische gibt es in vielen verschiedenen Formen und Farben. So sind Sie für jede Situation bestens gerüstet. Foto: J. Pusch
Jighaken
Die meisten Gummifische werden ohne Haken verkauft. Im Fachgeschäft sind spezielle Jighaken mit unterschiedlich eingegossenen Bleigewichten und Formen erhältlich. Die am meisten verwendete Form ist der Rundkopf-Jighaken. Damit unser Gummifisch fängt, müssen wir ihn vorab auf den Haken ziehen. Sind die Gummifische größer, sollte ein zusätzlicher Drilling, besser bekannt als Stingerhaken, eingehängt werden.
Je länger wir nach dem Auswerfen mit dem Einkurbeln warten, desto tiefer sinkt unser Köder zum Gewässergrund. Barsche, Forellen und Zander können sich wegen ihrer endständigen Maulstellung in allen Wasserschichten aufhalten. Hechte und Rapfen besitzen dagegen eine oberständige Maulstellung und jagen oft bis an der Wasseroberfläche nach Beute. Wir müssen also unsere Zielfische suchen.
Gummifische gibt es in vielen verschiedenen Formen und Farben. So sind Sie für jede Situation bestens gerüstet. Bei diesem Hecht hat der Jighaken gegriffen – den Stinger hätten wir nicht gebraucht. Foto: J. Pusch
Je tiefer ein Gewässer ist, desto schwerer muss auch der Jighaken bebleit werden. Im flachen Stillwasser kommen wir mit fünf bis zehn Gramm aus. In tieferen, strömungsreicheren Abschnitten können es durchaus auch einmal 30 Gramm und mehr sein. Die bekannteste Führung ist die Kurbel-Stopp- oder auch Faulenzer-Technik. Bei dieser Technik wird die Rute nach dem Auswerfen flach gehalten. Der Köder wird ausschließlich über die Angelrolle mit zwei bis vier Kurbelumdrehungen beschleunigt und an unbewegter Rute mit straffer Schnur wieder abgelassen. Das Gummi hüpft in kleinen Frequenzen über den Gewässergrund und animiert so die Räuber zum Biss.
1. Köder, Jighaken und Stinger – mehr braucht man nicht. 2. Jighaken am Gummifisch anlegen, damit wir später wissen, wo der Haken sitzt Stelle markieren. 3. Haken in den Kopf von oben einführen und durch den Gummifisch schieben. 4. Haken an der markierten Stelle austreten lassen Stinger am Jigkopf befestigen und den Drilling am hinteren Köderende einstechen. 5. Fertig ist der fängige Gummifisch! Foto: J. Pusch
Die Attacke kommt meistens in der Absinkphase des Köders. Bei der Kurbel-Stopp-Methode ist die Absinkphase elementar. Sie sollte mindestens eine Sekunde dauern. Sinkt der Köder schneller zu Boden, fängt er schlechter. Gerade im Fließgewässer muss der Angler deshalb das Gewicht des Jigkopfes an die Strömung und somit die Absinkphase anpassen. Um eine möglichst lange Absinkphase und eine höhere Wasserschicht zu erreichen, darf die Rute auch im steilen Winkel gehalten werden. Damit erreichen wir eine höhere Frequenz, unser Gummiköder läuft etwas steiler, die Absinkphase wird verlängert.
NOCH EIN TIPP Gummiköder rutschen nicht selten beim Angeln vom Haken. Mit einer Klemme lässt sich das Gummi am Jighaken sicher fixieren. Wie das funktioniert, könnt Ihr im folgenden Video sehen:
Wobbler – ein Lippenbekenntnis
Früher aus Holz, heute meist aus Kunststoff gefertigt, reizen sie viele Räuber zum Biss. Die meisten Wobbler sind mit einer integrierten Tauchschaufel ausgestattet. Diese bringt den Köder beim Einholen auf Tiefe und sorgt für aufreizende Druckwellen. Die Größe und Stellung der Tauchlippe zum Körper bestimmt in erster Linie die Tauchtiefe des Köders. Besonders tief schwimmen Wobbler mit einer großen Tauchlippe, die in einem flachen Winkel vom Kopf des Köders absteht. Flachlaufende Wobbler besitzen eine kleinere Tauchlippe, die nahezu senkrecht nach unten zeigt.
Wobbler ohne Schaufel heißen Jerkbaits. Beim Jerken wird der Köder durch ruckartige Bewegungen zum Leben erweckt. Diese unrunde Bewegung kann häufig für den Räuber reizvoller sein, als die klassische Bewegung eines Wobblers. Jerkbaits und Wobbler lassen sich in drei Modelle unterscheiden:
schwimmend (Floating)
schwebend (Suspender)
sinkend (Sinking)
Schwimmende Wobbler werden oft im Flachwasser gefischt. Erst durch das Einholen begeben sie sich auf Tauchfahrt. Wird das Einholen der Schnur unterbrochen, steigen sie wieder an die Oberfläche.
Schwebende Wobbler sind besonders raffiniert – auf Tiefe gebracht und gestoppt, schweben sie verführerisch im Wasser. Oft verfolgen Zander & Co den Köder und greifen gerne in dieser Schwebephase zu. Schnelle und langsame Kurbelumdrehungen mit kleinen Spinnstopps und leichten Rutenbewegungen bringen eine Menge Abwechslung im Laufverhalten von Wobblern.
Sinkende Wobbler sind meist schwerer als schwimmende Modelle. Wegen ihrer Sinkeigenschaft werden sie in tieferen Gewässern eingesetzt. Bei vielen Wobblern befinden sich die Angaben zur Lauftiefe auf den Modellen oder auf der Verpackung. Diese Angaben sind mit einer gewissen Toleranz zu betrachten. Die Lauftiefe wird zudem durch den Winkel zum Köder, die Einholgeschwindigkeit und die verwendete Schnurstärke bestimmt.
Drei verschiedene Wobblermodelle auf einen Blick: sinkend, flach- und tieflaufend (von oben). Foto: J. Pusch
Der Köderfisch – bewährter Klassiker!
An stark beangelten Gewässern sind unsere Zielfische oft scheu und schöpfen bei Kunstködern allzu schnell Verdacht. Was liegt da näher, als die tägliche Nahrung unserer Räuber anzubieten. Der Geruch natürlicher Beute ist für Raubfische im Wasser weit wahrnehmbar. Der tote Köderfisch oder Fischfetzen eignet sich hervorragend, um gezielt Raubfische zu fangen.
Köderfische und Fischfetzen können passiv auf Grund oder an einer Pose beim Angeln angeboten werden. Spinnfischer sollten beim Einsatz von toten Köderfischen am besten das Drachkovitch-System verwenden und dieses aktiv führen. An manchen Tagen sind natürliche Köder einfach unschlagbar! Auch frische Fetzenköder können für Zander unwiderstehlich sein. Wichtig ist nur, dass der Räuber beim Biss keinen Widerstand spürt und ohne Verdacht Schnur nehmen kann. Als fängigste Köderfische gelten Barsche, Rotaugen und Stinte.
Auch wenn heute fast jeder mit Kunstködern fischt, gibt es Tage, an denen nur Köderfische fangen – hier am Drachkovitch-System angeboten. Foto: J. Pusch
Raubfischangeln: Aufs Vorfach kommt’s an
Überwiegend kommen geflochtene Schnüre zum Einsatz. Sie tragen zwar ein Vielfaches im Vergleich zur Mono, ihre Abriebfestigkeit ist jedoch eher gering. Zudem kann der Hecht die Schnur zerbeißen. Außerdem kann eine starke Sichtbarkeit der Schnur den Räuber Verdacht schöpfen lassen. Ist mit Hechten beim Angeln zu rechnen, sollte immer ein hechtsicheres Vorfach benutzt werden! Das Vorfach sollte mindestens 40 Zentimeter lang sein. Aus diesen Materialien gibt’s das Stück zum Glück:
Hardmono … ist eine oberflächenvergütete, gehärtete monofile Nylonschnur. Sie besitzt eine hohe Abriebfestigkeit, ist aber auch recht steif. Dicke Durchmesser lassen sich schlecht knoten und werden meistens mit Doppelhülsen geklemmt.
Stahl … Hält in den meisten Situationen den Hechtzähnen stand. Im Fachgeschäft sind unterschiedliche Qualitäten erhältlich: 1×7 besteht aus sieben feinen Strängen Stahl, ist steifer aber kostengünstiger. 7×7 besteht aus 49 einzelnen Stahlfäden, ist dementsprechend weicher, knotbar und dafür teurer.
Titanium … Das teuerste Material ist extrem abriebfest und sicher vor scharfen Hechtzähnen. Es knickt selten und kann durch Wärme gestreckt werden. Vorfächer aus Titanium werden nicht geknotet, sondern nur mit Hülsen geklemmt.
Kevlar … besteht aus Aramid – einer Faser aus polymerem Kunststoff. Es hat eine gewisse Widerstandsfähigkeit und gilt allgemein als nicht Hecht-sicher. Kevlar ist knotbar, günstig und leicht in der Anwendung.
Fluorocarbon … ist ein Material, das einen ähnlichen Lichtbrechungsfaktor wie Wasser besitzt und ist dadurch nahezu unsichtbar. Deshalb wird Fluorocarbon (FC) gerne im klaren Wasser als abriebfestes Vorfachmaterial benutzt. Ab 0,70 Millimeter ist FC auch bedingt zum Hechtangeln geeignet.
Bewährte Raubfischvorfächer aus Hardmono, Titanium und Stahl (von links). Foto: J. Pusch
Die richtige Taktik fängt!
Ohne Taktik geht’s nicht beim Angeln: Wie bei jeder anderen Angelart, ist auch beim Raubfischangeln planvolles, systematisches Vorgehen für den Erfolg entscheidend. Besonders beim aktiven Kunstköderangeln müssen wir die Räuber suchen!
Beim aktiven Raubfischangeln kommt es auf die Führung an. Bei erhobener Rutenspitze hat der Köder mehr Zeit, an gestraffter Schnur zum Grund zu taumeln. Foto: J. Pusch
Wer nicht flexibel fischt und seinen Köder immer in der gleichen Tiefe anbietet, ist auf Dauer nicht erfolgreich. Deshalb fischen wir das Wasser am Spot systematisch nach Uhrzeigerrichtung ab. Wir fangen in den oberen Wasserschichten an, da Hechte und Zander nicht nur am Grund rauben. Zander haben eine endständige Maulstellung und jagen auch in oberen Wasserschichten. Folgt kein Biss, angeln wir den mittleren Tiefenbereich ab. Erst danach nehmen wir uns die untere Wasserschicht vor.
Haben wir den Spot gründlich nach aktiven Raubfischen abgesucht, wechseln wir zur nächsten Stelle. Den 100-prozentigen Hotspot gibt es nicht. Raubfische halten sich da auf, wo sie Nahrung finden und sich gut verstecken können. Durch die Jahreszeiten verändern sich auch die Standplätze der Fische. Wo vor zwei Wochen noch Fische standen, müssen heute keine mehr sein. Natürlich gibt es an einigen Gewässern bevorzugte Standorte wie Seerosenfelder oder Scharkanten.
Top-Stellen fischen wir gezielt im Uhrzeigersinn ab. Wir starten mit den oberen Wasserschichten und arbeiten uns danach zum Grund vor. Foto: J. Pusch
Im Fließgewässer herrschen andere Gesetze als in See oder Meer. Es ist halt von Gewässer zu Gewässer verschieden und jedes hat seine Eigenartigkeit. Gewässer sind immer im Wandel der Zeit und Fische sind lernfähig. Wer experimentiert und neue Techniken und Köder probiert, erweitert nicht nur seinen anglerischen Horizont, sondern ist auch erfolgreicher am Wasser.
Um in Deutschland angeln zu dürfen, braucht man einen Fischereischein. Doch wie und wo bekommt man die offizielle Erlaubnis für den Fang? Angellehrer Jan Pusch zeigt Ihnen verschiedene Wege zu den Papieren.
Wer in Deutschland angeln möchte, braucht einen Fischereischein. Da aber jedes Bundesland sein eigenes Fischereigesetz hat, gibt es beim Erwerb der Lizenzen und den zu beachtenden Bestimmungen teilweise deutliche Unterschiede. Jan Pusch ist Prüfer im Anglerverband Schleswig Holstein e.V. und Inhaber der Angelschule Nord. Er hat den Durchblick im Paragrafen-Dschungel.
Mit dem Jugenfischereischein dürfen auch schon Kinder Angeln. Jedoch gibt es in jedem Bundesland unterschiedliche gesetzliche Bestimmungen, die unbedingt beachtet werden sollten, bevor die Jungangler ans Wasser gehen. Foto: J. Pusch
Darf man auch ohne Fischereischein angeln?
Während in den meisten Bundesländern Kinder ganz ohne Fischereischein angeln dürfen, kann in Brandenburg jeder, der Lust dazu hat, auf Friedfische angeln. Voraussetzung dafür ist das Entrichten der Fischereiabgabe ans Land sowie der Erwerb einer Angelkarte für das jeweilige Gewässer. Auch zum Fischen in kommerziellen Anlagen braucht man nicht überall einen Fischereischein. Am sichersten ist es, sich direkt beim Betreiber der Anlage, an der man angeln möchte, zu informieren.
Ist der Fischereischein überall anerkannt?
Wer einen gültigen deutschen Fischereischein besitzt, darf damit in jedem Bundesland die Angelei ausüben, sofern er eine Angelkarte (Fischereierlaubnisschein) für das Gewässer erworben oder die entsprechende Fischereiabgabe ans Land gezahlt hat. Viele Gewässer sind von Angelvereinen gepachtet und wer hier angeln will, muss meistens zusätzlich die Vereinsmitgliedschaft oder eine Tageskarte erwerben. Ausnahme sind freie Gewässer. Hier reicht ein gültiger Fischereischein zum Angeln aus. Leider gibt es nicht viele freie Gewässer und so sind meistens der Fischereischein und Fischereierlaubnisschein zwingend erforderlich.
Je nach Bundesland können sich die Fischereischeine optisch unterscheiden. Foto: F. Pippardt
Was muss bei einem Umzug beachtet werden?
Wer durch Umzug seinen Hauptwohnsitz in ein anderes Bundesland verlegt, muss neben anderen Ausweispapieren auch seinen Fischereischein umschreiben lassen. Hierzu ist der alte Fischereischein oder auch das Zeugnis der bestandenen Fischerprüfung bei der zuständigen Behörde vorzulegen. Grundsätzlich erkennen dabei alle Bundesländer ihre Fischereischeine untereinander an, wodurch ein Umschreiben überall unkompliziert möglich ist. Einen problematischen Sonderfall gibt es jedoch: Bundesländer wie Bayern, Nordrhein-Westfalen oder Sachsen-Anhalt erkennen die Fischerprüfung nicht an, wenn ein dort „hauptwohnsitzlich“ gemeldeter Bürger seine Prüfung in einem anderen Bundesland ablegt.
Jan Pusch von der Angelschule Nord hat da so seine eigenen Erfahrungen: „Ich prüfe in Schleswig-Holstein bei Hamburg nach den Richtlinien des dortigen Fischereigesetzes. Unsere Intensivkurse am Wochenende sind sehr beliebt und werden auch manchmal von auswärtigen Neuanglern besucht. So kommen Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus Hessen, Niedersachsen oder dem nahen Hamburg zu uns. Unsere Prüfung ist auch in ihrem Heimatort anerkannt. Weiterhin bieten wir optional eine Online-Unterstützung an. Teilnehmer können unterstützend zu Hause die aktuellen Prüfungsfragen auf dem Smartphone, PC oder Tab lernen und sich so intensiv auf die Prüfung vorbereiten. Die Lehrgangs- und Prüfungsgebühren betragen für Jugendliche nur 60 Euro und Erwachsene nur 80 Euro. Die Online-Unterstützung auf der Internetseite ist ab 20 Euro nutzbar.“
Wer seinen Angelschein verloren hat, muss jetzt nicht nervös werden. Es gibt unterschiedliche Möglichkeiten, um die Angelpapiere wieder zu bekommen. Wie das funktioniert, haben wir in einem separaten Artikel für Dich zusammengefasst.
Gibt es Unterschiede bei der Fischerprüfung?
Grundsätzlich ist der Themenaufbau des Lehrmaterials für die Fischerprüfung in allen Bundesländern gleich. Gelehrt und geprüft werden die Wissensgebiete Allgemeine Fischkunde, Spezielle Fischkunde, Gewässerkunde und Fischhege, Natur-, Tier- und Umweltschutz, Gerätekunde sowie Gesetzeskunde. Im Detail finden sich allerdings etliche Unterschiede, da aufgrund der verschiedenen Rechtsvorschriften beispielsweise Schonzeiten und Mindestmaße von Bundesland zu Bundesland variieren.
Neben inhaltlichen Abweichungen gibt es auch beim Ablauf sowie den Kosten Unterschiede. Das zeigt sich schon beim pflichtmäßigen Vorbereitungskurs für die Fischerprüfung. Dieser kann einerseits durch Lehrgänge, die insgesamt 30 oder gebietsweise 35 Stunden umfassen, absolviert werden. Andererseits besteht heutzutage auch die Möglichkeit, den Vorbereitungskurs bequem von Zuhause am Computer zu machen. Die Preise für die Lehrgänge variieren je nach Art und Ort sowie Alter des Prüflings.
Auch die Fischerprüfung selbst wird auf unterschiedliche Weise durchgeführt. Teils besteht sie nur aus einem schriftlichen Teil, der je nach Bundesland 50 oder 60 Fragen umfasst. Die Zeit zur Beantwortung der Fragen variiert zwischen 60 und 120 Minuten. In manchen Bundesländern folgt noch ein kurzer praktischer Prüfungsteil.
Große Freude nach bestandener Prüfung. Jetzt geht’s endlich raus ans Wasser. Foto: J. Pusch
Wo gibt’s Infos zum Fischereischein?
Gute Anlaufstellen sind örtliche Fischereivereine und auch die verschiedenen Anglerverbände. Dort erhält man umfassende Informationen zur Fischerprüfung sowie die nötigen Übungsunterlagen. Zudem gibt es bundesweit einige Angelschulen, die zielsicher zum Fischereischein führen. Im Buchladen findet sich eine Vielzahl hilfreicher Nachschlagewerke und das Internet bietet sogar die Möglichkeit, an Testfragebögen sein Wissen auf die Probe zu stellen.
Welche Arten von Fischereischein gibt es?
Der Jugendfischereischein
In vielen Bundesländern ist ab einem gewissen Alter ein Jugendfischereischein erforderlich, der bis auf eine Ausnahme (Sachsen-Anhalt) ohne Prüfung gegen Zahlung einer Gebühr ausgestellt wird. Damit dürfen Jungangler aber meist nicht ohne sachkundige Begleitung mit der Rute ans Wasser. Mancherorts ist ihnen auch nur die Angelei auf Friedfische gestattet. Der Jugendfischereischein verliert am 18. Geburtstag des Inhabers seine Gültigkeit.
Der Fischereischein
Zur Fischerprüfung, deren Bestehen Grundvoraussetzung für den Erhalt des Fischereischeins ist, wird man je nach Bundesland ab einem Alter zwischen zehn und 14 Jahren zugelassen. Ausgestellt wird der Fischereischein spätestens ab der Vollendung des 14. Lebensjahres. Der Fischereischein bevollmächtigt seinen Inhaber zur alleinigen Ausübung der Freizeitfischerei, sodass auch Kinder und Jugendliche damit ohne Begleitung angeln gehen dürfen. Unterschiede gibt es allerdings bei der Dauer, auf die der Fischereischein ausgestellt wird. Teilweise geschieht dies nur auf begrenzte Zeit, sodass der Fischereischein rechtzeitig verlängert werden muss. In vielen Bundesländern kann man ihn inzwischen wahlweise auch auf Lebenszeit ausstellen lassen.
Der Touristenfischereischein
In einigen Bundesländern ist es möglich, sowohl als Minder- als auch als Volljähriger ohne das Ablegen einer Prüfung für einen begrenzten Zeitraum im Jahr zu angeln. Dazu muss man in Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern und Thüringen einen sogenannten Urlauber-, Touristen- beziehungsweise Vierteljahresfischereischein erwerben. Diese Lizenzen dürfen von jedem, unabhängig von dessen Wohnort, einmal pro Jahr beantragt und teilweise auch einmal verlängert werden.
Der Sonderfischereischein
Wer aufgrund einer nachgewiesenen geistigen, körperlichen oder psychischen Behinderung nicht in der Lage ist, die Fischerprüfung abzulegen, kann in einigen Bundesländern einen sogenannten Sonderfischereischein beantragen. Dieser berechtigt seinen Besitzer zur Ausübung der Fischerei in Begleitung eines volljährigen Fischereischeininhabers.
Bundesland
Jugendfischereischein
Fischereischein
Sonderregelung
Information
Baden-Württemberg
Kinder unter 10 Jahren dürfen einen volljährigen Fischereischeininhaber als Helfer zum Angeln begleiten
zwischen dem 10. und 16. Geburtstag kann der Jugendfischereischein ohne Prüfung erworben werden
Jugendfischereischeininhaber dürfen nur in Begleitung eines volljährigen Fischereischeininhabers angeln
ab einem Alter von 10 Jahren kann die Prüfung zum Fischereischein abgelegt werden
Kinder unter 12 Jahren dürfen einen volljährigen Fischereischeininhaber als Helfer zum Angeln begleiten
zwischen dem 12. und 18. Geburtstag kann der Jugendfischereischein ohne Prüfung erworben werden
mit dem Jugendfischereischein darf, sofern eine Angelvereinsmitgliedschaft, eine Angelkarte und eine sachkundige Einweisung durch einen Fischereischeininhaber vorliegen, auf Friedfische geangelt werden
ab einem Alter von 14 Jahren kann die Prüfung zum Fischereischein abgelegt werden
ab einem Alter von 8 Jahren kann ohne jede Form von Fischereischein, aber nur mit gültiger Fischereiabgabemarke und Angelkarte, auf Friedfisch geangelt werden
ab einem Alter von 14 Jahren kann die Prüfung zum Fischereischein abgelegt werden
die Friedfischangelei ist ohne jede Form von Fischereischein, aber nur mit gültiger Fischereiabgabemarke und Angelkarte, erlaubt
Kinder unter 9 Jahren dürfen einen volljährigen Fischereischeininhaber als Helfer zum Angeln begleiten
zwischen dem 9. und 16. Geburtstag kann ein Jugendfischereischein ohne Prüfung erworben werden
Jugendfischereischeininhaber dürfen nur in Begleitung eines volljährigen Fischereischeininhabers angeln, sofern sie noch nicht länger als ein Jahr Mitglied in einem Fischereiverein sind
ab einem Alter von 14 Jahren kann die Prüfung zum Fischereischein abgelegt werden
Du möchtest die ganze Welt des Angelns entdecken? Dann empfehlen wir Dir ANGELNplus. Duzende Angelvideos in hochauflösender Qualität warten hier auf Dich. Egal ob Einsteiger oder Profi – hier kommt Unterhaltung und Expertenwissen zusammen, wir nirgendwo anders.
Spannende Reiseziel für den nächsten Angelurlaub in Europa und sogar weltweit, die neusten Angelgeräte und Köder sowie umweltbewusstes und nachhaltiges Verhalten beim Angeln sind die Top-Themen der auf den Magdeburger Meeres- und Raubfischangeltagen 2018. Es werden wieder tausende Besucher erwartet, die sich auf zahlreiche Highlights der Messe freuen können. Denn wie gewohnt stehen wieder viele Experten auf der großen Vortragsbühne und geben in umfangreichen Workshops ihr Wissen und natürlich auch Tipps preis. Rainer Korn, Jörg Strehlow, Torsten Ahrens, Thomas Schlageter, Dietmar Isaiasch, Barbara „Babs“ Kijewski, Uli Beyer und viele weitere werden an den beiden Messetagen die Zuschauer mit spannenden Informationen fesseln – garantiert!
Natürlich gibt es auf den Magdeburger Meeres- und Raubfischangeltagen 2018 auch wieder jede Menge neue Gerätschaften zu bestaunen und natürlich auch zu kaufen. Dabei wartet sicherlich auch das ein oder andere Schnäppchen auf interessierte Besucher. Über 100 Aussteller aus dem In- und Ausland haben sich für die messe angekündigt und werden an ihren Ständen von Ruten, Rollen und Ködern bis hin zu Montagen, Futter und anderen Utensilien präsentieren.
Auch wie man im Kajak sein eigener Kapitän sein kann, erfährt man auf den Magdeburger Meeres- und Raubfischtagen. Foto: Messe Magdeburg
Ebenso sind unter Anglern die Themen Nachhaltigkeit und Umweltschutz wichtiger den je. Grund genug, diesen Punkten mehr Aufmerksamkeit entgegen zu bringen und sie intensiv zu besprechen, damit zukünftig passende Lösungen für Umwelt und Tier gefunden werden können. Niemand geringerer als Jörg Strehlow widmet sich auf den Magdeburger Meeres- und Raubfischangeltagen 2018 diesen Themen zu. Er is zudem Mitgestalter für das umfangreiche Rahmenprogramm auf der Messe und er wird auch wieder mit seiner Showküche auftreten. Dort könnt Ihr dann leckere Fischrezepte entdecken, probieren und natürlich auch gerne nachkochen. „Die Angler wollen auch wissen, wie sie ihren Beitrag zum Erhalt unserer Fischbestände durch nachhaltiges, umwelt- und fischgerechtes Angeln leisten können.“, so Jörg Strehlow.
Magdeburger Meeres- und Raubfischangeltage 2018 – Reisefans aufgepasst!
„Unsere Messe ist für Angler aus ganz Deutschland mit Blick auf die bevorstehende Angelsaison 2019 ein wichtiger Termin im Kalender. Passend dazu stellen zahlreiche Hersteller ihre Trends und Produktneuheiten vor“, so Projektleiterin Anja Gertig von der Messe Magdeburg. „Ein Highlight ist am Sonntag in der Halle 2 auf der Fjord-Line Bühne das Programm von Reiseanbietern, die die schönsten und besten Angelregionen der Welt in den Blickpunkt rücken“, ergänzt sie.
Und wahrlich traumhafte Reiseziele für Angler gibt es weltweit sehr viel. Jedoch sind einige davon bei vielen noch völlig unbekannt. Wie zum Beispiel die dänischen Färöer Inseln. Auf den Magdeburger Meeres- und Raubfischangeltagen 2018 findet Ihr den passenden Ansprechpartner, für diese tolle Angelregion. Dazu steht Euch Felix Schwarte von S & W Ausrüstung als offizieller Ansprechpartner für Angelreisende auf die Färöer Inseln sowie selbst Anbieter von Guidingtouren parat. Unterstützung erhält er von Unternehmer Magni Blástein: Er bietet als Guide und Skipper das Hochseeangeln an Bord seiner MS Blastein vor den Färöer Inseln an und kann aus dem „Nähkästchen“ plaudern.
„Für viele Meeresangler ist das ein noch unbekanntes Gebiet. Unsere Fachleute stellen die atemberaubende Landschaft, das Meer und natürlich die zahlreichen verschiedenen Fische, die sich dort fangen lassen, vor. Zudem erklären sie die besten Anreisemöglichkeiten, geben Informationen über Unterkünfte und Angelmöglichkeiten vor Ort und beantworten alle Fragen, die bei einer Reiseplanung entstehen können“, erklärt Anja Gertig weiter: „Natürlich gibt es aber auch wieder viele Informationen über die beliebten Angelgebiete in Norwegen.“
Bekanntlich ist ja auch die Anreise bei vielen Angelurlaubern ein großes Thema. Besonders wenn es in Richtung der skandinavischen Ländern gehen soll. Hier steht Euch auf der Messe die norwegische Reederei Fjord Line zur Verfügung. Dort könnt Ihr mit den Mitarbeitern Eure Routen zwischen Mitteleuropa und Norwegen sowie zwischen Schweden und Norwegen besprechen oder auch gleich planen lassen. Besonders gefragt ist die Katamaranfähre für die Schnellroute Hirtshals–Kristiansand, die als schnellste Verbindung zwischen Kontinentaleuropa und Norwegen gilt.
Besucht uns auf der Messe
Auch die BLINKER, AngelWoche sowie Kutter&Küste-Redaktion sind vor Ort und warten mit zahlreichen Highlights auf. Neben Sonderangeboten mit tollen Prämien, könnt Ihr auch an einem großen Gewinnspiel teilnehmen. Was es zu gewinnen gibt, erfahrt Ihr an unserem Stand 257 in Halle 2. Wir freuen uns auf Euren Besuch und wünschen Euch einen angenehmen und informativen Messeaufenthalt.
Diese und noch weitere Sonderangebote warten auf Euch:
Image may be NSFW. Clik here to view.
Image may be NSFW. Clik here to view.
Magdeburger Meeres- und Raubfischangeltage 2018 auf einen Blick
Öffnungszeiten Samstag, 10. November 2018: 9 bis 18 Uhr
Sonntag, 11. November 2018: 10 bis 17 Uhr
Eintrittspreise 2018Tageskarte: 7,00 €
Zwei-Tageskarte: 11,00 €
Tageskarte ermäßigt: 5,00 € (ab 7 bis einschließlich 17 Jahre, Schüler, Studenten, Schwerbehinderte, Magdeburger Pass- Inhaber gegen Vorlage des entsprechenden Ausweises)
Tageskarte SWM-Card Inhaber: 5,00 €
Kinder bis einschließlich 6 Jahre in Begleitung Erwachsener: Eintritt frei
Die Begleitperson eines Behinderten mit Merkzeichen B im Ausweis: Eintritt frei
Das Tremarella-Fischen am Forellensee ist in Deutschland ohne die von TFT (Trout Fishing Tackle & Event Marketing) veranstaltete Trout Serie A nicht vorstellbar. Durch diese Events und das Engagement der Tremarella-Teams wurde die moderne Zittertechnik mit der Rutenspitze, die ihren Ursprung in Italien hat, an unseren heimischen Angelanlagen bekannt.
Das führte zu einer Revolution am Forellensee, an dem bis dahin nur mit Wasserkugeln und Forellenteig geangelt wurde. Plötzlich wurde das Forellenangeln wieder leichter und damit erfolgreicher. In diesem Jahr wurde die Trout Serie A zum zehnten Mal ausgetragen. Nach mehreren Qualifikationsevents trafen sich die Angler, die ein Ticket erangeln konnte, am 4. November in der Anlage „Keijzersberg“ bei Venlo (Niederlande), um den besten Forellenzitterer zu ermitteln. Die Forellen waren beißfreudig und auch das Wetter zeigte sich von seiner besten Seite. Und so blieb kein Angler ohne Fisch. Am Abend der Veranstaltung wurden die Sieger feierlich geehrt. Platz eins und damit den Titel „Champion der Trout Serie A 2018“ sicherte sich Matthias Holtmeyer (Mitte). Platz zwei ging an Benny Bongartz (links). Über Platz 3 durfte sich Niklas Orthey (rechts) freuen.
Image may be NSFW. Clik here to view.
Die Sieger des diesjährigen Events: Matthias Holtmeyer auf dem 1. Platz, Benny Bongartz (links), Niklas Orthey (rechts) Foto: TFT
Die Trout Serie A wird auch in den kommenden Jahren fortgesetzt. Nähere Infos zu den unterschiedlichen Veranstaltungen finden Sie auf der TFT-Seite www.teamtft.de
Wenn Du das Kreuzworträtsel in der AngelWoche gelöst hast, kannst Du hier das Lösungswort eintragen und an die AngelWoche-Redaktion abschicken. Unter allen richtigen Einsendungen werden in jeder Ausgabe der Angelwoche tolle Gewinne verlost. Welche das sind, siehst Du in der aktuellen AngelWoche. Viel Glück!
Die perfekte Zeit, der perfekte Ort: Mitten in Deutschlands Angelmekka findet im Juni die Fishing Masters Show 2019 statt. Nach dem umwerfenden Erfolg der vergangenen Veranstaltungen trifft sich die gesamte Branche in diesem Jahr in der Hansestadt Stralsund direkt vor den Toren Rügens – einem der besten Reviere Europas. Hersteller, Händler, Tourismusunternehmen, Welt -, Europa- und Deutsche Meister, zahlreiche Medienstars, YouTube-Größen und die Redaktionen von Deutschlands führenden Angelmagazinen – alle sind vor Ort auf der „FMS“, der Fishing Masters Show on Tour.
Fishing Masters Show 2019 am Strelasund – Der ideale Ort für das Mega-Event
Die Hansestadt Stralsund liegt im Nordosten Deutschlands, direkt vor den Toren Rügens am berühmten Strelasund, mitten in einem der besten und meistbesuchten Angelreviere Deutschlands. Hier finden Fried-, Raubfisch- und Meeresangler ideale Bedingungen vor. Die Molen und Kais der Hafeninsel sind genau der richtige Ort, um der breiten Angelöffentlichkeit alles Mögliche rund ums Thema Angeln am oder auf dem Wasser und an eigens erbauten Steganlagen zu präsentieren.
Auf der Insel selbst ist reichlich Platz für Aussteller und Besucher. Eine Foodtruck-Meile und die örtliche Gastronomie bieten kulinarisch eine ungeahnte Bandbreite. Das berühmte Ozeaneum und das legendäre Segelschulschiff Gorch Fock I sind der passende Rahmen, um das große Angelevent stattfinden zu lassen. Ob Praxisvorführungen am Wasser, Infostand am Ufer oder Verkaufsstand im großen Messeverkaufszelt, es ist an alles gedacht.
Erlebt hautnah, wie man seinen frischen Fang lecker zubereitet und probiert direkt vor Ort die kulinarischen Genüsse. Foto: FMS
Fishing Masters Show 2019 – Alle sind dabei
Welt-, Europa- und Deutsche Meister stehen den angelinteressierten Besuchern für Vorträge und Praxisvorführungen zur Verfügung. Prominente aus TV, Film und Sport unterstützen als Botschafter der Royal Fishing Kinderhilfe e.V. die Veranstaltung. TV-Köche kochen live auf der großen Showbühne. Die Redaktionen von Deutschlands führenden Angelmagazinen, YouTube-Stars und Angelpromis sind auf der FMS vor Ort und berichten live von der Veranstaltung. Die Erlöse der Fishing Masters Show 2019 werden wie in jedem Jahr an die Royal Fishing Kinderhilfe gespendet.
Bei der Fishing Masters Show ist der Andrang groß. Namenhafte Hersteller, zahlreiche Angelexperten und Prominente sind vertreten. So eine Konstellationen gibt es nur auf der Fishing Masters Show. Foto: FMS
Verkehrsanbindung zur Fishing Masters Show am Strelasund
Anreise mit dem PKW, Motorrad oder Bus, um auf die Hafeninsel zu kommen, verlasst die A 20 an der Ausfahrt Stralsund. Danach fahrt weiter über den Rügenzubringer B 96n bis zur Ausfahrt OZEANEUM/Hafen. An der Ampel biegt Ihr dann links ab und folgt der Beschilderung Richtung Fishing Masters Show.
Anreise mit den öffentlichen Verkehrsmitteln
Stralsund könnt Ihr aus allen Richtungen mit der Deutschen Bahn erreichen. Fahrt am besten bis zum Stralsunder Hauptbahnhof. Von hier aus seid Ihr in etwa 20 Minuten an der Hafeninsel, oder fahrt bis zum Rügendamm-Bahnhof. Hier sind es dann nur noch zehn Minuten Fußweg.
Falls Ihr lieber die Busse nutzen möchtet, könnt Ihr gerne folgende Buslinien nehmen:
Bus Linie 1 ab Hauptbahnhof bis Haltestelle OZEANEUM
Bus Linie 6 ab Hauptbahnhof bis Haltestelle OZEANEUM
Tipp: Wenn Ihr euch das Bernsteinticket kauft, könnt Ihr den ganzen Tag in Stralsund und auf der Insel Rügen mit dem Bus und der Bahn fahren.
Mehr Infos unter zur Fishing Masters Show 2019 findet Ihr unter: www.angelshow.de
Der Flyfishers Traveller Club (FFTC) bietet Fliegenfischern die Möglichkeit, sich über interessante neue Gewässer und Destinationen rund um den Globus zu informieren. Alexander Dachlauer hatte die Idee und gründete den Reiseclub für Fliegenfischer im Jahr 2017. Jetzt verriet er Fliegenfischen-Chefredakteur Michael Werner: „Wir sind immer dabei, neue Reiseziele, die für Fliegenfischer interessant sind, auf unserer Homepage vorzustellen.“
Image may be NSFW. Clik here to view.
Reiseclub für Fliegenfischer – Informationen aus erster Hand
Dabei kommt jede Informationen aus 1. Hand. Mittlerweile sind es hunderte Gewässervorstellungen aus derzeit 38 Ländern. Pardon, 39 – soeben wurde die Mongolei freigeschaltet. Laufend kommen neue Partnerschaften mit geeigneten Fliegenfischer-Lodges oder Fliegenfischer-Travel Agencies in den Reiseclub für Fliegenfischer hinzu. FFTC-Mitglieder erhalten übrigens im Members Area Vorteilsrabatte.
Image may be NSFW. Clik here to view.
Viele Reiseziele zum Teil auch begleitet finden Sie beim fftc.club. Foto: FFTC
Hosted Trip gefällig?
Schau doch einfach mal rein! Vielleicht findest Du ja ein Reiseziel für 2019. Und für ganz Kurzentschlossene: Bei einem Hosted Trip nach Argentinien vom 24. März bis 3. April 2019 sind noch Plätze frei. Denn das Argentinien sehr viel mehr Traumziele als nur den Rio Grande und Jurassic Lake bietet, könnt Ihr beim ersten Hosted Trip des Reiseclub für Fliegenfischer nach Zentral-Patagonien erleben. Es erwartet Euch eine phantastische Herbst-Fischerei auf wilde Forellen und farbenprächtige Saiblinge in Trophy Sizes.
Ihr könnt zwischen einer 7 oder 10 tägigen Reisedauer wählen, und habt ein komfortables Base Camp direkt am Fluss. Ihr fischt per Wading und Driftboat den Rio Futaleufu, den Rio Corcovado und erkundet private Flüsse und Seen im Gebiet des Rio Pico.
Es erwartet Euch exzellente Gastfreundschaft, ein sehr persönlicher Guiding-Service, tolles Essen und eine abwechslungsreiche Fischerei in einer großartigen Herbst-Landschaft. Alle Details zum Ablauf der Reise findet Ihr im FFTC Members Area nach kostenloser Registrierung (Name und email-Adresse). Der FFTC.club bietet seinen Mitgliedern (Mitgliedschaft 1 Jahr 59,00 USD) für diese Reise 15% Rabatt auf die regulären Raten. Wie gesagt, noch sind Plätze frei.
Wenn ich auf Messen oder an einem Tag der offenen Tür im Angelladen mit Hechtangel-Anfängern über verschiedene Hechtköder spreche, kommt es mir oft so vor, als ob die meisten von ihnen großen Wert auf Details legen. Ihnen geht es in erster Linie um besondere Farben oder Muster und darum, dass ein Köder möglichst realistisch aussehen sollte.
Ich bin jedoch davon überzeugt, dass andere Eigenschaften wie seine Tauchtiefe und ausgesandte Vibrationen viel wichtiger sind, um beim Hechtangeln regelmäßig Erfolg zu haben. Problematisch ist nur, dass man diese Eigenschaften nicht direkt sehen kann – weder am Köderregal noch im Katalog. Erst beim Praxiseinsatz am Gewässer oder in einem Wasserbecken kann man den wahren Charakter eines Kunstköders erkennen. Vorab kann ich Ihnen aber zumindest ein paar Tipps geben, die eine Auswahl vereinfachen.
Interessante Hechtköder in 6 Kategorien unterteilt
Spinner und Spinnerbaits
Gummiköder
Wobbler (Crankbaits und Twitchbaits)
Jerkbaits
Swimbaits
Streamer
Es ist gut zu wissen, dass jeder von ihnen auf seine Weise ein prima Hechtköder ist. Der eine ist dabei nicht besser als der andere. Allerdings kann es sein, dass Hechte unter bestimmten Bedingungen eine größere Vorliebe für einen dieser Köder haben. Das ist aber auch abhängig von den (Un-)Möglichkeiten der Köder. In der Praxis schaue ich immer zuerst auf die äußeren Bedingungen, bei denen ich angle und wähle dann meinen Köder. Manchmal liege auch ich daneben, aber dank Erfahrungen aus der Vergangenheit kommen solche Tage immer seltener vor. Hier werde ich versuchen, einen Überblick über den Einsatz der unterschiedlichen Köder unter verschiedenen Umständen zu geben.
Die Vielfalt an Hechtködern ist groß. Daher sollte man als Raubfischangler die wichtigsten kennen, um auf jede Bedingungen mi einem entsprechenden Köder zu reagieren und zu fangen. Foto: BLINKER/ R.-P. Wolters
Spinner / Spinnerbaits
Spinner zählen zu den Klassikern unter den Kunstködern. Und obwohl ihre Popularität etwas zurückgegangen ist, sind sie immer noch weit verbreitet. Mit ihnen ist das Angeln recht einfach: Das rotierende Spinnerblatt verursacht einen charakteristischen Widerstand, sodass der Angler über die Rute spüren kann, ob der Spinner gut arbeitet. Wenn er beim Einholen Dreck aufsammelt und das Spinnerblatt nicht mehr einwandfrei rotiert, dann merkt man es sofort. Darüberhinaus wirkt das drehende Blatt wie ein Lift, wodurch der Spinner dazu neigt, beim Einkurbeln nach oben aufzusteigen. Somit ist er ein idealer Hechtköder für flache Teiche und Polder.
Vorteile:
+ viele verschiedene Modelle, Größen, Blattformen und Farben + sendet starke Vibrationen aus, selbst beim einfachen Einkurbeln in gleichmäßigem Tempo
+ einfach oberflächennah zu führen, dabei oft gut sichtbar
Nachteile:
– Spinner können die Schnur verdrallen
– begrenzte Einsatzmöglichkeit in tieferem Wasser
– begrenzte Möglichkeiten bei der Köderführung (Aktion und Geschwindigkeit)
Einsatzgebiete: Ideal für flache Gewässer. Eignet sich sowohl für stehende als auch fließende Gewässer.
Spinnerbaits machen im Wasser ordentlich Druck und machen die Hechte neugierig. Foto: BLINKER/ R.-P. Wolters
Gummiköder / Softbaits
In den letzten Jahren ist das Angeln mit Gummiködern, auch Softbaits genannt, äußerst populär geworden. Insbesondere die größeren Gummis kann man heutzutage in vielen Variationen kaufen. Shads und Twister sind oft hervorragende Hechtköder. Auch ich habe einige meiner größten Hechte mit einem Softbait gefangen. Seine Beliebtheit ist leicht zu erklären: Shads und Twister sehen oft schön aus. In ihnen können zahlreiche Details verarbeitet werden.
Darüberhinaus fühlen sie sich weich an und werden vom Hecht beim Biss oft etwas länger festgehalten. Selbst nach einem Fehlbiss starten sie häufig eine neue Attacke. Und schließlich gibt es viele Arten von Gummiködern, die nicht schon von vornherein mit Bleikopf und Haken ausgestattet sind. So kann man den weichen Köder optimal für seine Angelei präparieren – ob man nun oberflächennah oder aber in größeren Tiefen angeln will.
Vorteile:
+ erhältlich in einer nahezu unendlichen Anzahl von Modellen und Varianten#
+ Hechte halten einen Softbait oft etwas länger im Maul
+ breites Einsatzspektrum dank verschiedener Möglichkeiten des Anköderns
Nachteile:
– begrenzte Lebensdauer – relativ teuer – aufgesammelter Schmutz wird nicht immer bemerkt – Montage von Jigkopf, Haken und Stinger am Gummifisch ist sehr komplex und fällt nicht jedem leicht
Einsatzgebiete:
Gummifische sind in den unterschiedlichsten Situationen vielseitig einsetzbar und wunderbare Hechtköder. Auch bei der Köderpräsentation gibt es viele Möglichkeiten: In gleich- mäßigem Tempo, mit Beschleunigungen oder mit Sprüngen – alles funktioniert. Im Sommer fische ich sie gerne unbeschwert über dem Kraut, im Herbst angle ich dichter am Grund und an den Kanten. Auch beim Schleppangeln sind sie tolle Köder.
Dieser große Happen war für den Hecht kein Problem. Foto: BLINKER/ R.-P. Wolters
Wobbler
Wobbler sind eine der beliebtesten Kunstköderarten. Das Angeln mit ihnen ist recht einfach. Man muss nicht viel mehr machen, als sie in gleichmäßigem Tempo einzukurbeln. Vor allem die voluminöseren Wobbler vibrieren stark und sind deshalb sehr beliebt. Dicke, fast runde und „Shad“-förmige Wobbler, sogenannte Crankbaits fangen bereits, wenn man sie mit gleichbleibender Geschwindigkeit einholt. Die länglichen, schlanken oder leicht abgeflachten Modelle, die sogenannten Twitchbaits, kann man hingegen sehr variantenreich und mit Tempowechseln führen.
Vorteile:
+ große Auswahl von Farben und Variationen
+ vielseitig einsetzbar
+ gute Hakquote
+ aufgesammelter Schmutz wird schnell bemerkt
+ sehr belastbar
Nachteile:
– empfindlich bei der Führung
– begrenzte Möglichkeiten der Köderpräsentation, wenn man mit nur einem einzigen Wobbler-Modell angelt
– anfällig bei Pflanzenwuchs und verschmutztem Gewässergrund
Einsatzgebiete:
Dank ihrer bekannten (oft auch aufgedruckten) Lauftiefe eignen sich Wobbler ideal zum Einsatz in Gewässern, von denen man die Struktur und Tiefe mehr oder weniger kennt. Ich verwende Wobbler am liebsten erst etwas später im Jahr ab September/Oktober, wenn der Pflanzenwuchs deutlich zurückgegangen ist.
Wobbler sind einfach zu führen und bringen zuverlässig Fische an den Haken. Foto: BLINKER/ R.-P. Wolters
Jerkbaits
Jerkbaits unterscheiden wir grob in drei Gruppen: Es gibt „Glider“, die sich beim Einholen abwechselnd von links nach rechts bewegen. Dann gibt es die sogenannten „Diver“. Sie tauchen auf Zug hin ab und steigen an lockerer Schnur wieder auf. Schließlich gibt es noch Jerks, die die Eigenschaften von Glidern und Divern vereinen. Diese Hybridformen tanzen wie ein betrunkener Fisch durchs Wasser. Für welchen Jerk man sich auch entscheidet, der Angler bestimmt, wie er ihn mit rhythmischen Bewegungen über die Rute zum Leben erweckt. Bis auf wenige Ausnahmen sind Jerkbaits daher nur für das Wurfangeln geeignet, wobei die meisten relativ flach geführt werden. Nur wenige Jerks laufen tiefer als drei Meter.
Vorteile:
+ Top-Köder für Tempowechseln
+ viele Formen und Farben
+ äußerst langlebig
+ spannendes Angeln auf Sicht
Nachteile:
– kommt nicht in tiefere Bereiche
– fast nur beim Wurfangeln einsetzbar
– schwierig gut zu fischen, jeder Jerk verlangt seinen eigenen Rhythmus
Einsatzgebiete:
Mit Jerkbaits kann man das ganze Jahr über fangen. Fischt man mit ihnen auf Sicht, kann man spektakuläre Bisse erleben. Am liebsten angle ich mit Jerks, wenn ich eine relativ kleine Stelle konsequent ausfischen will. Glider sind mein Favorit im Flachen. Mit den Hybridformen angle ich oft erst im Herbst an den Scharkanten, ab und zu auch im Winter. Im klaren Wasser steigen die Hechte manchmal aus der Tiefe auf, um einen gemächlich taumelden Jerk abzufangen.
Dieser Hecht konnte den verführerischen Laufverhalten des Jerekbaits nicht widerstehen. Foto: BLINKER/ R.-P. Wolters
Swimbaits
Grundsätzlich gibt es zwei Arten von Swimbaits: die mehrteiligen Modelle aus Holz oder Hartplastik sowie Swimbaits mit einem harten Kopf – mit oder ohne Tauchschaufel – und einem weichen Gummikörper. Beide haben eine sehr natürliche Schwimmbewegung, mit der sie die Beutefische äußerst realistisch imitieren. Auch vom Aussehen her haben Swimbaits große Ähnlichkeit mit ihren natürlichen Vorbildern.
Vorteile:
+ naturgetreu geformter Kunstköder
+ äußerst realistische Schwimmbewegungen
+ je nach Modell sehr gut zu werfen und/oder zu schleppen
+ modellabhängig sowohl im Tiefen als auch im Flachen einsetzbar
Nachteile:
– (oft) sehr teuer
– Modelle mit weichem Gummikörper halten nicht unendlich vielen Räuberattacken stand
Einsatzgebiete:
Die meisten mehrteiligen Swimbaits laufen sehr flach. Selbst die Modelle, die schnell sinken, laufen selten tiefer als einen Meter. Auch wenn man mit ihnen sehr gut im Flachwasser schleppen kann, finde ich, dass man sie besonders gut werfend einsetzen kann. Durch das Variieren der Einholgeschwindigkeit kann man einen Swimbait sehr schön entlang an Pflanzen und anderen interessanten Stellen führen. Die Modelle mit Tauschschaufel gehen recht schnell auf eine bestimmte Tiefe und bleiben dort – ideal, um ab Herbst die Scharkanten beim Schleppen abzuangeln. Auf diese Weise habe ich einige meiner dicksten Hechte in den Wintermonaten mit großen Swimbaits gefangen.
Auch das Fliegenfischen auf Hecht funktioniert sehr gut. Und es ist erstaunlich, wie viele (große) Hechte dabei gefangen werden. Mit einem kleinen Bleigewicht als Beschwerung oder speziellen Spinnfliegen können auch Kunstköderangler von den Vorteilen dieser Köder profitieren. Streamer gibt es in unterschiedlichen Größen und aus den verschiedensten Materialien, wobei Fell, Federn und Kunstfasern am bekanntesten sind.
Vorteile:
+ sehr langsame Präsentation möglich
+ dank des Einzelhakens oder eines geschützten Drillings auch gut in Gewässern mit starkem Pflanzenwuchs zu verwenden
+ „unbeschwerte“ Streamer lassen sich besonders leicht inhalieren, wodurch mehr Fische am Haken hängen bleiben
Nachteile:
– nicht immer leicht zu bekommen, oft individuell handgefertigt
– nur begrenzt einsetzbar in tieferem Wasser
Einsatzgebiete:
Mit Streamern fische ich das ganze Jahr über. Wenn die Fische aktiv sind, dann sind Jerkbaits, Swimbaits oder Spinner sehr gute Köder. Aber wenn die Fische träge sind, dann hat man mit einem Streamer einen super Köder, der die Räuber doch noch zum Biss provozieren kann. Besonders in extremen Situationen, wie an heißen Sommertagen oder gerade in sehr kalten Wintern, können die äußerst langsamen Bewegungen eines Streamers manchmal für ein echtes Feuerwerk an der Rute sorgen.
Streamer kommen bei Hechten besonders gut an. Foto: BLINKER/J. Radtke
Wie Ihr sehen könnt, hat jeder Kunstködertyp seine Vor- und Nachteile. Trefft bei der Köderwahl bewusste Entscheidungen. Wenn Ihr Vertrauen in Euren Köder habt, angelt öfter und länger mit ihm. Dann werdet Ihr nicht zwangsläufig mehr Bisse bekommen, aber die Eigenschaften Eures Kunstköders noch besser kennenlernen.
Keine Angst vor großen Hechtködern!
Kleine oder große Kunstköder fürs Hechtangeln? Beide bringen Fisch – aber nicht immer und überall. Wir zeigen Euch, wann große und wann kleine Köder im Vorteil sind.
Wenn Hechtangler nur zwei Kunstköder zur Auswahl haben, einen winzigen und einen großen, entscheiden sich die meisten für den kleinen. Sie glauben, dass auf einen 20, 23 oder sogar 25 Zentimeter langen „Oschi“ nur riesige Hechte möglich sind. Und da solche Fische ja nicht jeden Tag beißen, wird lieber mit dem kleinen Modell geangelt, damit man wenigstens überhaupt etwas fängt. Richtig: Wer sich beim Hechtangeln für einen 7 Zentimeter langen Wobbler entscheidet, wird mit Sicherheit mehr Bisse bekommen als derjenige, der mit einem 18 Zentimeter Köder angelt.
Schon alleine deshalb, weil die Chance auf Bisse von anderen Fischen wie Zandern, Barschen, Rapfen und Forellen deutlich größer ist. Und auf einen kleinen Wobbler kann natürlich auch jederzeit ein riesiger Hecht jenseits der Meter-Marke einsteigen. Beim Angeln in einem unbekannten Gewässer ist es daher ein goldrichtige Entscheidung, mit dem kleineren Köder zu angeln. So lernt man den Fischbestand kennen und kann sich dann nach und nach ködermäßig auf die dominanteste Fischart einstellen.
Image may be NSFW. Clik here to view.
Beim Hechtangeln braucht man sich von Gummiködern in XXL-Größe nicht abschrecken lassen. Foto: G. Schade
Anders sieht die Sache aus, wenn das Gewässer und der Fischbestand bekannt sind. Wo Hechte die dominantesten Räuber sind, wäre es ein Fehler, mit zu kleinen Hechtködern zu angeln. Wie schon erwähnt können auch große Exemplare auf kleine Köder beißen, aber die Statistik beweist ganz eindeutig, dass beim Hechtangeln große Köder auch größere Fische bringen! Und bei einem 20 Zentimeter Köder braucht man sich keine Sorgen um das Risiko einer Null-Runde machen, weil – wenn überhaupt – nur große Hechte beißen. Selbst für 50 bis 60 Zentimeter lange „Kleinhechte“ passen 20 Zentimeter lange Fische ins ganz normale Beuteschema. Beim Hechtangeln mit XL-Ködern ist es deshalb völlig normal, dass immer wieder auch Minihechte den Köder attackieren und teilweise sogar voll inhalieren.